B wie Bio-baumwolle
4 Vorteile, die du über BIO-Baumwolle wissen solltest
Ja, es ist richtig, ein Shirt aus BIO-Baumwolle kostet mehr, als eins aus konventionell hergestellter Baumwolle. Warum es sich aber trotzdem lohnt, ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen, zeige ich euch anhand von 4 Vorteilen.
1. BIO-Baumwoll-Pflanzen sind nicht genmanipuliert
Genmanipulierte Baumwollpflanzen sind weit verbreitet und beliebt, da sie resistent gegen bestimmte Schädlinge und Pestizide sind. Außerdem sind sie widerstandsfähiger gegen bestimmte Umweltbedingungen. Glaubt man der Datenbank von TransGen, wachsen derzeit auf insgesamt fast 80% der weltweiten Baumwoll-Anbaufläche genveränderte Sorten. Dabei ist es immer noch umstritten, ob die Verwendung genmanipulierter Baumwolle die Erträge tatsächlich steigert. Das Verwenden genetisch veränderter Pflanzen geht immer mit Risiken einher. Wir verlieren eine genetische Vielfalt und die Ausbreitung wird unkontrollierbar. Traurig ist auch, dass die Farmer:innen abhängig von den Saatgut- und Pestizidhersteller:innen sind, da sie ihr Saatgut nicht mehr selber herstellen können. Im Bio-Anbau sind gentechnisch veränderte Pflanzen verboten.
2. Weniger Wasserverbrauch bei der BIO-Baumwolle
Baumwollpflanzen brauchen extrem viel Wasser. Für die Herstellung von 1kg Baumwolle verbraucht man im Schnitt 11.000 Liter Wasser. (Aus 1kg Baumwolle kann man ein Shirt und eine Jeans herstellen.)
BIO-Baumwolle braucht hingegen weniger Wasser. Das liegt daran, dass die Böden aufgrund der im Bio-Anbau üblichen Fruchtfolge (wechselnde Pflanzen) mehr organische Substanz haben und mehr Wasser speichern können. Zum Bewässern wird häufig Regenwasser aufgefangen, gespeichert und verwendet. So kommt es, dass man rund 91% weniger Frischwasser für Bio-Baumwoll-Fasern benötigt als für konventionelle.
3. BIO-Baumwolle kommt ohne chemische Pestizide aus
Für rund 10 bis 20% des weltweiten Pestizideinsatzes ist der Baumwollanbau verantwortlich – und das, obwohl selbiger nur etwa 2,5% der weltweit genutzten Agrarflächen ausmacht. Das schädigt nicht nur die Böden, es gefährdet auch die Biodiversität. Diese Gifte sind auch oft noch in der fertigen Kleidung zu finden.
Im Bio-Anbau sind chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel verboten. Schädlinge werden mit traditionellen Methoden bekämpft. Das schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch die eigene Gesundheit und die der Bäuerinnen und Bauern.
Auf den Feldern werden zum einen wechselnde Kulturpflanzen angebaut, zum anderen werden zwischen und neben die Baumwollpflanzen andere Pflanzen gesetzt, welche für Schädlinge noch attraktiver sind. Dadurch, dass man auf synthetische Pestizide verzichtet, können auch die natürlichen Feinde der Baumwollschädlinge überleben und bei der Schädlingsbekämpfung helfen. Übrigens sind Pestizide nicht das einzige Gift-Problem der Baumwolle: Zum Bleichen, Färben, Gerben und Veredeln von Naturfasern wie der Baumwolle werden weltweit tausende verschiedene Chemikalien verwendet, von denen viele potenziell gesundheits- und umweltschädlich sind.
4. Faire Löhne für die Bäuer:innen und Pflücker:innen
Ein großer Vorteil für die Bäuer:innen und Pflücker:innen von BIO-Baumwolle ist, dass sie mit weniger giftigen Mitteln in Berührung kommen. Der andere ist, dass sie bessere Löhne erhalten und so ihre Familien ernähren können. Farmer:innen sind dadurch nicht abhängig von den großen Saatgut- und Pestizidkonzernen.
Eure Barbara