A wie Achtsamkeit


Was Achtsamkeit mit Nachhaltigkeit zu tun hat…

Denke ich an das Wort Achtsamkeit, verbinde ich damit Meditationsübungen, Mandalas zum Ausmalen – oder wieder irgendeine Selbstoptimierungsform, um weniger Stress im Leben zu haben. Aber durchbreche ich dieses Gedankenkonstrukt, fällt mir auf, dass viel mehr dahinter steckt. Und dass es mich am Ende zu meinem Lieblingsthema „Nachhaltigkeit“ führt.
 
Achtsamkeit bedeutet eigentlich nichts anderes, als sich im Klaren über etwas zu sein. Also, dass ich mir über etwas bewusst bin, darüber, was ich tue und damit achtsam (überraschend) umgehe. Zum Beispiel, dass man sich im Klaren darüber ist, was für einen ökologischen Fußabdruck man hinterlässt.

Ein achtsames Leben im Sinne der Nachhaltigkeit zu führen, kann auch bedeuten, dass man sich selbst etwas Gutes tun möchte und auf Lebensmittel und Hygieneprodukte in BIO-Qualität zurückgreift – oder sich Gedanken über den eigenen Konsum macht. Stelle dir doch vor einem Kauf folgende Fragen: Brauche ich das jetzt wirklich? Wie oft werde ich es verwenden? Kann ich es mir irgendwo leihen?

Aber was ist mit der eigenen, persönlichen Achtsamkeit? Hat das auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun?

Im Buddhismus glaubt man, man ist achtsam zu bzw. mit sich, wenn man es schafft, den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen. Man entscheidet sich dafür, die eigene Aufmerksamkeit auf den aktuellen Moment zu lenken und sich dabei nicht ablenken zu lassen. Dabei sollen wir lernen, uns auf uns selbst zu konzentrieren und uns selbst wahrzunehmen.

Klingt spannend, aber wie sieht so etwas im Alltag aus: Wir alle kennen den Autopiloten. Zum Beispiel putzen wir jeden Morgen unsere Zähne und machen uns dabei vermutlich – zumindest viele von uns – wenig Gedanken darum, wie wir sie putzen, sprich in welcher Reihenfolge oder wie viel Zahnpasta verwendet wird. Ähnlich ist es beim Essen. Ich esse einfach. Ich denke nicht darüber nach, dass ich mir jetzt ein Stück abschneide, die Gabel in meinen Mund führe und dann mit dem Kauen beginne. In diesem Moment bin ich unachtsam, weil ich mich nicht auf die Tätigkeit konzentriere, die ich gerade ausübe. Aber im Ernst, ich bin einer der größten Morgenmuffel, da werde ich bestimmt keinen Nerv dazu haben, mir Gedanken darüber zu machen, dass ich jetzt meinen Schneidezahn putze.

Super finde ich hingegen den Ansatz, sich in wichtigen Momenten nur auf die eine Sache zu konzentrieren. Sich nicht ständig ablenken zu lassen – und sollten die Gedanken doch mal wieder abschweifen, diese wieder wertungsfrei zurück zu holen und sich auf die Tätigkeit zu fokussieren. Es gibt eine ganze Reihe Übungen dazu auf Youtube. Ich selbst habe es schon mehrmals versucht und bin überzeugt von dem Ansatz, nur leider ist es mir bislang noch nicht gelungen, dies wirklich fest in meinen Alltag zu manifestieren.

Aber was hat das jetzt mit Nachhaltigkeit zu tun? Wir können nachhaltig zu uns sein. In dem wir uns zum Bespiel nur so viel Arbeit aufhalsen, wie wir uns auch zutrauen, so viel, wie unser Stresslevel es zulässt. Durch die Verbindung zu uns selbst erkennen, wann es genug ist und mit Liebe gegensteuern – ähnlich wie bei dem Ressourcen-Verbrauch aus der Natur: Zu viel Plastik ist nicht gut für unsere Meere – also versuche ich weniger zu verbrauchen. Zu viel Stress ist nicht gut für meine Seele, also versuche ich mich weniger stressen zu lassen und Relax-Zeiten in meinen Alltag einzubauen.
 
Ich glaube, es ist wichtig, Rücksicht auf unsere Umwelt, aber auch Rücksicht auf sich und den eigenen Körper zu nehmen. Denn wenn wir gut zu uns sind, können wir auch gut zu anderen und gut zu unserer Umwelt sein.
 
Wir lesen uns, Barbara