A wie Achtsamkeit
Was Achtsamkeit mit Nachhaltigkeit zu tun hat…
Denke ich an das Wort Achtsamkeit, verbinde ich damit Meditationsübungen, Mandalas zum Ausmalen – oder wieder irgendeine Selbstoptimierungsform, um weniger Stress im Leben zu haben. Aber durchbreche ich dieses Gedankenkonstrukt, fällt mir auf, dass viel mehr dahinter steckt. Und dass es mich am Ende zu meinem Lieblingsthema „Nachhaltigkeit“ führt.
Achtsamkeit bedeutet eigentlich nichts anderes, als sich im Klaren über etwas zu sein. Also, dass ich mir über etwas bewusst bin, darüber, was ich tue und damit achtsam (überraschend) umgehe. Zum Beispiel, dass man sich im Klaren darüber ist, was für einen ökologischen Fußabdruck man hinterlässt.
Ein achtsames Leben im Sinne der Nachhaltigkeit zu führen, kann auch bedeuten, dass man sich selbst etwas Gutes tun möchte und auf Lebensmittel und Hygieneprodukte in BIO-Qualität zurückgreift – oder sich Gedanken über den eigenen Konsum macht. Stelle dir doch vor einem Kauf folgende Fragen: Brauche ich das jetzt wirklich? Wie oft werde ich es verwenden? Kann ich es mir irgendwo leihen?
Aber was ist mit der eigenen, persönlichen Achtsamkeit? Hat das auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun?
Im Buddhismus glaubt man, man ist achtsam zu bzw. mit sich, wenn man es schafft, den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen. Man entscheidet sich dafür, die eigene Aufmerksamkeit auf den aktuellen Moment zu lenken und sich dabei nicht ablenken zu lassen. Dabei sollen wir lernen, uns auf uns selbst zu konzentrieren und uns selbst wahrzunehmen.
Klingt spannend, aber wie sieht so etwas im Alltag aus: Wir alle kennen den Autopiloten. Zum Beispiel putzen wir jeden Morgen unsere Zähne und machen uns dabei vermutlich – zumindest viele von uns – wenig Gedanken darum, wie wir sie putzen, sprich in welcher Reihenfolge oder wie viel Zahnpasta verwendet wird. Ähnlich ist es beim Essen. Ich esse einfach. Ich denke nicht darüber nach, dass ich mir jetzt ein Stück abschneide, die Gabel in meinen Mund führe und dann mit dem Kauen beginne. In diesem Moment bin ich unachtsam, weil ich mich nicht auf die Tätigkeit konzentriere, die ich gerade ausübe. Aber im Ernst, ich bin einer der größten Morgenmuffel, da werde ich bestimmt keinen Nerv dazu haben, mir Gedanken darüber zu machen, dass ich jetzt meinen Schneidezahn putze.
Super finde ich hingegen den Ansatz, sich in wichtigen Momenten nur auf die eine Sache zu konzentrieren. Sich nicht ständig ablenken zu lassen – und sollten die Gedanken doch mal wieder abschweifen, diese wieder wertungsfrei zurück zu holen und sich auf die Tätigkeit zu fokussieren. Es gibt eine ganze Reihe Übungen dazu auf Youtube. Ich selbst habe es schon mehrmals versucht und bin überzeugt von dem Ansatz, nur leider ist es mir bislang noch nicht gelungen, dies wirklich fest in meinen Alltag zu manifestieren.
Aber was hat das jetzt mit Nachhaltigkeit zu tun? Wir können nachhaltig zu uns sein. In dem wir uns zum Bespiel nur so viel Arbeit aufhalsen, wie wir uns auch zutrauen, so viel, wie unser Stresslevel es zulässt. Durch die Verbindung zu uns selbst erkennen, wann es genug ist und mit Liebe gegensteuern – ähnlich wie bei dem Ressourcen-Verbrauch aus der Natur: Zu viel Plastik ist nicht gut für unsere Meere – also versuche ich weniger zu verbrauchen. Zu viel Stress ist nicht gut für meine Seele, also versuche ich mich weniger stressen zu lassen und Relax-Zeiten in meinen Alltag einzubauen.
Ich glaube, es ist wichtig, Rücksicht auf unsere Umwelt, aber auch Rücksicht auf sich und den eigenen Körper zu nehmen. Denn wenn wir gut zu uns sind, können wir auch gut zu anderen und gut zu unserer Umwelt sein.
Wir lesen uns, Barbara
B wie Bio-baumwolle
4 Vorteile, die du über BIO-Baumwolle wissen solltest
Ja, es ist richtig, ein Shirt aus BIO-Baumwolle kostet mehr, als eins aus konventionell hergestellter Baumwolle. Warum es sich aber trotzdem lohnt, ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen, zeige ich euch anhand von 4 Vorteilen.
1. BIO-Baumwoll-Pflanzen sind nicht genmanipuliert
Genmanipulierte Baumwollpflanzen sind weit verbreitet und beliebt, da sie resistent gegen bestimmte Schädlinge und Pestizide sind. Außerdem sind sie widerstandsfähiger gegen bestimmte Umweltbedingungen. Glaubt man der Datenbank von TransGen, wachsen derzeit auf insgesamt fast 80% der weltweiten Baumwoll-Anbaufläche genveränderte Sorten. Dabei ist es immer noch umstritten, ob die Verwendung genmanipulierter Baumwolle die Erträge tatsächlich steigert. Das Verwenden genetisch veränderter Pflanzen geht immer mit Risiken einher. Wir verlieren eine genetische Vielfalt und die Ausbreitung wird unkontrollierbar. Traurig ist auch, dass die Farmer:innen abhängig von den Saatgut- und Pestizidhersteller:innen sind, da sie ihr Saatgut nicht mehr selber herstellen können. Im Bio-Anbau sind gentechnisch veränderte Pflanzen verboten.
2. Weniger Wasserverbrauch bei der BIO-Baumwolle
Baumwollpflanzen brauchen extrem viel Wasser. Für die Herstellung von 1kg Baumwolle verbraucht man im Schnitt 11.000 Liter Wasser. (Aus 1kg Baumwolle kann man ein Shirt und eine Jeans herstellen.)
BIO-Baumwolle braucht hingegen weniger Wasser. Das liegt daran, dass die Böden aufgrund der im Bio-Anbau üblichen Fruchtfolge (wechselnde Pflanzen) mehr organische Substanz haben und mehr Wasser speichern können. Zum Bewässern wird häufig Regenwasser aufgefangen, gespeichert und verwendet. So kommt es, dass man rund 91% weniger Frischwasser für Bio-Baumwoll-Fasern benötigt als für konventionelle.
3. BIO-Baumwolle kommt ohne chemische Pestizide aus
Für rund 10 bis 20% des weltweiten Pestizideinsatzes ist der Baumwollanbau verantwortlich – und das, obwohl selbiger nur etwa 2,5% der weltweit genutzten Agrarflächen ausmacht. Das schädigt nicht nur die Böden, es gefährdet auch die Biodiversität. Diese Gifte sind auch oft noch in der fertigen Kleidung zu finden.
Im Bio-Anbau sind chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel verboten. Schädlinge werden mit traditionellen Methoden bekämpft. Das schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch die eigene Gesundheit und die der Bäuerinnen und Bauern.
Auf den Feldern werden zum einen wechselnde Kulturpflanzen angebaut, zum anderen werden zwischen und neben die Baumwollpflanzen andere Pflanzen gesetzt, welche für Schädlinge noch attraktiver sind. Dadurch, dass man auf synthetische Pestizide verzichtet, können auch die natürlichen Feinde der Baumwollschädlinge überleben und bei der Schädlingsbekämpfung helfen. Übrigens sind Pestizide nicht das einzige Gift-Problem der Baumwolle: Zum Bleichen, Färben, Gerben und Veredeln von Naturfasern wie der Baumwolle werden weltweit tausende verschiedene Chemikalien verwendet, von denen viele potenziell gesundheits- und umweltschädlich sind.
4. Faire Löhne für die Bäuer:innen und Pflücker:innen
Ein großer Vorteil für die Bäuer:innen und Pflücker:innen von BIO-Baumwolle ist, dass sie mit weniger giftigen Mitteln in Berührung kommen. Der andere ist, dass sie bessere Löhne erhalten und so ihre Familien ernähren können. Farmer:innen sind dadurch nicht abhängig von den großen Saatgut- und Pestizidkonzernen.
Eure Barbara
C wie Chemiefrei
Der alljährliche Frühjahrsputz steht bevor – für manche geht’s in ein paar Wochen los, pünktlich zum Frühlingsbeginn am 20. März, andere nutzen bereits die ersten beiden Monate des neuen Jahres, um die Fenster von Wohnung oder Haus wieder sonnenstrahlendurchlässig zu machen und die sich im trüben Winter angesammelten Staubschichten auch auf den höchsten Regalen und in den hintersten Ecken Lebewohl zu sagen. Und so verlockend es auch sein mag, jetzt zur Chemiekeule zu greifen – es geht auch nachhaltiger und umweltfreundlicher.
Vor allem Putzmittel fürs Badezimmer enthalten oft Chemikalien wie Chlor, warum also nicht auf Hausmittel zurückgreifen, die tatsächlich funktionieren und die die chemischen Reinigungsmittel ersetzen können. Backpulver beispielsweise ist ein echter Allrounder, gegen Urinstein, fürs Säubern des Waschbeckens oder der Fliesenfugen. Auch zum Entfernen von Fettflecken in der Küche oder für einen wieder wie neu strahlenden Backofen eignet sich das Wundermittelchen. Besteck und Töpfe blitzen ebenfalls wieder und Tee- oder Kaffeerückstände in Gläsern oder Tassen haben keine Chance mehr. Das Backpulver einfach in warmem Wasser auflösen und als Flüssigkeit oder als Paste verwenden.
Ein weiteres Essential für den Frühjahrsputz: Essig. Mit der doppelten Menge Wasser gemischt, entsteht ein hilfreicher Reiniger für die Küche. Keine Angst vor dem Geruch, der verschwindet so schnell wie er gekommen ist. Apfelessig ist übrigens auch besonders gut für die Haare, er ist antifettend, entfernt Rückstände von Haarpflegeprodukten, kann das Haarwachstum anregen sowie Spliss, Schuppen und Juckreiz vorbeugen – das nur am Rande.
Zurück zur Wohnung bzw. zum Haus! Zitronensäure sollte in eurem Repertoire ebenfalls nicht fehlen. Ein bis zwei Teelöffel mit Wasser mischen und Kalkablagerungen gehören der Vergangenheit an. Eine aufgeschnittene Zitrone tut’s manchmal auch schon…
Auch für die Fenster braucht es nicht unbedingt einen Glasreiniger aus dem Drogeriemarkt. Die Scheiben können mit lauwarmem Wasser vorgeputzt werden, anschließend einen Schuss Spiritus – oder alternativ ist Essigessenz auch hier eine gute Wahl – in den Eimer Wasser geben und nachpolieren. Vorsicht: Dichtungen und Rahmen aussparen. Zu guter Letzt die Fenster mit Zeitungspapier trocknen, so werden unschöne Schlieren vermieden.
Neben dem Umgehen von Chemikalien gibt’s übrigens einen weiteren positiven Side Effect, wenn ihr auf Hausmittel, die die meisten wohl sowieso schon Zuhause haben, zurückgreift statt Putzmittel zu kaufen: Ihr spart einiges an Plastikmüll. Frohes Putzen!
Eure Kristina
D wie „Do it Yourself!“
Selber machen statt neu kaufen! Ein wichtiger Ansatz für einen grünen Lebensstil. Es geht dabei nicht nur um die oben genannten Putzmittel oder um selbstgemachte Kosmetik, sondern auch um das Reparieren von beispielsweise Kleidung oder Geräten und Möbelstücken – statt diese neu zu kaufen. Selber kochen ist auch hier ein wichtiger Ansatz. So kannst du entscheiden, welche nachhaltigen Lebensmittel verwendet werden. Das Tolle an DIY ist, dass du sowohl Ressourcen als auch Geld sparen kannst.
Eure Barbara
E wie Energie sparen
Den Fernseher ausschalten statt auf Standby. Steckdosenleisten mit Ausschalter. Den Sicherungskasten ausschalten, wenn man in den Urlaub fährt. Es gibt einige Wege, wie man Energie sparen kann. Aber was bringt es genau? Und wie funktioniert es? Fakt ist:
29% des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf Privathaushalte. Dass ein Haushalt in einem Mehrfamilienhaus rund 300 Euro Stromkosten im Jahr sparen kann. Dass wir 67% unseres Energieverbrauchs im Haushalt fürs Heizen benötigen.
Also fangen wir doch erst einmal damit an, Energie beim Heizen zu sparen:
Duschkopf wechseln:
Wassersparende Duschköpfe haben einen kleineren Kopf und so wird das Wasser gebündelt. Einige Modelle besitzen sogar einen Durchflussbegrenzer. So kann man bis zu 30% Warmwasserkosten sparen.
Kürzer und kälter Duschen:
Für angenehm warmes Duschwasser wird viel Energie verwendet. Sobald wir unsere Duschzeit reduzieren, zum Beispiel auf höchstens fünf Minuten und nur ein wenig die Wassertemperatur senken, können wir nicht nur Warmwasser sparen, sondern auch Energie.
Unsere Umwelt und unsere Haut werden es uns danken.
Was ein Grad weniger Heizen alles bewirkt:
Bereits ein Grad weniger spart bis zu 6% Energie. Also abends ruhig mal die Heizung etwas runterstellen. Ein etwas kälteres Schlafzimmer sorgt übrigens auch für besseren Schlaf.
Auch ein Heizkörper braucht Luft zum Atmen:
Damit ein Heizkörper effizient arbeiten und sich die Wärme verbreiten kann, darf er nicht von Möbelstücken oder Vorhängen verdeckt werden.
So können wir locker bis zu 12% Energie sparen:
Fenster und Türen abdichten:
Wenn wir unsere Türen und Fenster abdichten, sparen wir viel Energie und nebenbei auch richtig Geld. Die elastischen Dichtungsbänder sind preisgünstig – und bringen viel! Besonders bei unbeheizten Räumen, wie zum Beispiel dem Keller, lohnen sich solche Abdichtungen, aber auch an der Wohnungstür zum eventuell kalten Treppenhaus sind sie sinnvoll.
Richtig lüften:
So lüften wir effizient: Heizung kurz ausschalten, Fenster weit öffnen, Innentüren ebenfalls aufmachen – und so einmal ordentlich für fünf bis zehn Minuten durch- und im Idealfall mit geöffneten Türen querlüften. Ineffizient lüften wir hingegen, wenn wir Fenster den ganzen Tag gekippt lassen. Dann kühlen auch die Möbel aus, entsprechend braucht unsere Heizung abends mehr Energie.
Also, spart Geld und tut unserer Umwelt, etwas Gutes.
Eure Barbara
H wie H2O
Es regnet. Die Regentropfen klopfen an die Scheiben. Ich schaue aus dem Fenster und beobachte, wie einer der Tropfen das Fenster hinunter tanzt. Es sieht wunderschön aus. So wertvoll. So wichtig. Ja, fast wie ein Wunder. Jetzt könnte man sagen, es ist doch nur ein Tropfen Wasser, aber es ist doch viel mehr.
Um Wasser zu verstehen, müssen wir in die Vergangenheit reisen. Vorbei an der Renaissance – an Dante Alighieri, der gerade seine „Göttliche Komödie“ in Florenz schreibt. Vorbei an den Kriegen und Schlachten, die geführt werden. Wir reisen weiter und winken Kleopatra zu, die gerade in ihrer Wanne sitzt und im Wasser badet – ah nein, sie bevorzugt ja Milch. Steinzeit, Eiszeit und seht dort, große Echsen besiedeln das Land – wir taufen sie Dinosaurier und reisen weiter bis:
BÄMM!!! DER URKNALL!! THE BIG BANG! (Randnotiz: Theorie)
Zeit, Raum und Materie entstehen und das Universum expandiert. Es bildet sich ein neuer Protostern, mit einem wunderschönen Ring aus Gas und Staub. Daraus bildet sich ein Planet - ein Feuermeer aus geschmolzenem Gestein. Heute, 4,5 Milliarden Jahre später, sagen wir Erde zu diesem. Ein junger Plant namens Theia nährt sich unserer Erde...
… und kollidiert mit ihr. Beim Einschlag werden jede Menge Bruchstücke in die Umlaufbahn der Erde geschleudert, welche sich zu einem neuen Planten formen, zu unserem Mond. Asteroiden bombardieren im Sekundentakt unsere Erde. Im Gepäck haben sie die kostbarsten Sachen. Gold, Silber - aber auch: Wassertropfen. Es waren so viele Asteroiden, dass sich unsere Erde nach und nach mit Wasser füllt. Ein flacher, heißer Ozean entsteht. 55 - 88 Grad Celsius heiß. Mikroorganismen fühlen sich hier sehr wohl. Die Erde kühlt sich ab und den Rest der Geschichte kennt ihr.
Nun sitze ich hier und schaue auf den Tropfen Wasser an der Scheibe und versuche mir vorzustellen, wie unfassbar alt dieser ist. Die Sonne kommt raus. Scheint durch mein Fenster und weg ist er. In Luft aufgelöst. Einfach verschwunden. So simpel die Aggregatzustände gasförmig, flüssig und fest auch sind, umso faszinierender ist doch die Verwandlung. Ich meine, eigentlich kennt man solche übermenschlichen Fähigkeiten doch nur von Superhelden oder Superheldinnen.
Ist Wasser ein Superheld und keiner hat es bisher bemerkt?
Nein, ich glaube nicht, denn ein Superheld rettet doch Leben...
- aber, ohne Wasser wäre ja auch kein Leben möglich. Ich meine, der menschliche Körper besteht zu circa 65% aus Wasser. Keine Blume, kein Obstbaum, kein Getreide, nichts würde ohne Wasser überleben.
Aber, ein Superheld hat immer ein tolles Kostüm...
Hast du dir schon einmal eine einzelne Schneeflocke angeschaut?
Wie wunderschön sie aussieht?
Was fühlst du, wenn du am Strand sitzt und einfach nur auf das Meer blickst? Ganz still dem Wasser zusiehst? Oder an die beschlagende Duschscheibe ein Herz malst? Ich glaube, ich könnte kein Kostüm designen, was solch eine Schönheit und solche Gefühle hervorrufen würde.
Wie auch ein Superheld, muss Wasser jeden Tag kämpfen. Gegen uns. Uns Menschen. Wir beschmutzen und vergiften es mit unseren Chemikalien. Wir verschwenden es. Wir beuten es regelrecht zum Beispiel für unseren Fleischkonsum aus. Warum? Weil es für uns eine Selbstverständlichkeit geworden ist? Weil wir den Wert des Wasser nicht erkennen können?
Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, Wasser wird unsere Zukunft sein. Irgendwann werden wir hoffentlich alle mit Wasserstoff fahren und wir werden immer etwas trinken und essen wollen.
Also ist es dann wirklich so ratsam, dass wir so drastisch in den Kreislauf des Wassers eingreifen?
Oder sollten wir zu Abwechslung nicht auch einmal ein Superheld sein und unser Wasser retten.
Wir lesen uns,
eure Barbara
Zwei Gedankengänge habe ich noch:
1. Glaubt ihr, Kleopatra hätte auch in Milch gebadet, wenn sie gewusst hätte, wie wertvoll Wasser ist?
2. Findet ihr den Gedanken auch so lustig, wenn ihr euch vorstellt Dinosaurier Urin zu trinken?
K wie Knappheit
Das Thema Gas hängt wahrscheinlich vielen von uns gerade schon etwas zu den Ohren heraus, nicht, weil es nicht wichtig sei, sich genug zu informieren und Preissteigerungen einzuplanen, sondern weil gefühlt jeder zweite Artikel mit reißerischen Headlines den sowieso schon vorhanden Stress anfeuert. Deshalb geht es hier nun um eine andere, leider kaum weniger auswirksamkeitsstarke Knappheit: Auch Wasser wird ein immer mehr ins Blickfeld gerücktes Thema – laut Tagesschau sei die Lage im Osten Deutschlands am auffälligsten, Wasserknappheit sollen dort 67% der befragten Kommunen sehen. Während Barbara kürzlich schon ein paar Alltagstipps zum Energie sparen verraten hat – inklusive Wasser sparen beim Duschen – soll es heute darum gehen, wie man mit dem kostbaren Gut auch im Bereich Mode weniger verschwenderisch umgehen kann, Stichwort: Waschen.
Chip Bergh, seit 2011 CEO und Präsident bei Levi Strauss, soll seine Jeans ja angeblich nie waschen. Das wäre für mich persönlich im mancherorts etwas „abgefuckteren“ Berlin in meiner Kreuzberger Hood (liebs trotzdem, oder gerade deswegen), Stichwort U8, klebrige Bars und Co., nicht immer eine Option, aber: Generell gilt – einige Kleidungsstücke müssen viel seltener gewaschen werden als andere. Mit nur einem Waschgang weniger spart man bereits circa 50 Liter Wasser. Und tatsächlich wird empfohlen, vor allem Selvedge-Jeans erst nach rund 100 Mal Tragen zu waschen. Hat die Jeans nur leichte Flecken, kann auch ein Abtupfen, Einweichen oder eine komplette Handwäsche helfen; hat sie ihre Form verloren, reicht es bei vielen neueren Elasthan-Arten, die Denim ein paar Tage liegen zu lassen, sie soll dann, ganz ohne Waschgang, zu ihrem ursprünglichen Fit zurückfinden. Ist es eher der Geruch, der stört, ab ins Eisfach. Auch Wolle muss viel seltener gewaschen werden als gedacht. Die Fasern können Gerüche absorbieren und neutralisieren. Bei störenden Gerüchen sollte sowieso Lüften immer die erste Option sein, bevor die Maschine unnötig angeworfen wird. Wenn es dann doch soweit ist: halbleere Waschladungen vermeiden.
Übrigens – das geht natürlich weit über den Bereich Mode und Waschen hinaus – arbeitet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz an einer „Nationalen Wasserstrategie“, die Antworten geben soll, wie im Jahr 2050 die Wasserversorgung für Mensch und Umwelt in ausreichender Menge und notwendiger Qualität gesichert werden können soll. Damit stelle man sich den Folgen der Klimakrise. „Das reicht von einem umfassenden Gewässerschutz bis zum sorgsamen, wertschätzenden Umgang mit Wasser als unserem wichtigsten Lebensmittel. Die Strategie richtet sich gleichermaßen an Bund, Länder, Kommunen, Wasserwirtschaft und Bürgerinnen und Bürger, damit ein nachhaltiger Umgang mit Wasser gelingt, erklärt Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Ein paar Ideen der Bürgerinnen und Bürger gab es auch schon, darunter die Einführung eines Labels für wassergefährdende Stoffe auf Produkten, eine Art „Wasserampel“, ähnlich wie der NutriScore. Zudem könnte die Regenwassererfassung im privaten sowie gewerblichen Bereich gefördert werden. Warum nicht Regenwasser zum Balkonpflanzen gießen nutzen oder vielleicht sogar für die eigene Dusche?
Zumindest im Sommer und für alle Glücklichen mit Garten oder Terrasse ;-)
R wie Resteverwertung
Ob Nahrung, Getränke, Kleidung… Es wird viel zu viel einfach in den Müll geworfen. Dabei ließe sich daraus häufig noch einmal etwas Leckeres, etwas Schönes oder Praktisches machen, Stichwort: Resteverwertung. Wenn abgetragene Kleidungsstücke nicht mehr gut genug sind, um sie zum Beispiel weiter zu verschenken oder zu verkaufen, kann man sie zumindest teilweise oft noch dazu nutzen, kleine Täschchen, Geldbörsen, Tücher oder andere Accessoires aus ihnen zu machen. Upcycling lautet hier das Stichwort. Das Thema Resteverwertung ist im Bereich Lebensmittel besonders wichtig, angefangen beim Mindesthaltbarkeitsdatum.
Wie der Name es eigentlich schon verrät, müssen Lebensmittel in den seltensten Fällen genau an diesem Datum entsorgt werden, sehr häufig halten sie sich noch (lange) darüber hinaus. Die Zahlen geben an, bis zu welchem Datum das Lebensmittel seine spezifischen Eigenschaften wie Geschmack, Konsistent oder Farbe mindestens! behält. Sehr viel länger als angegeben genießbar sind häufig beispielsweise Eier, Milch, Marmelade, Brot, Nudeln und Reis oder auch Tofu. Bei Eiern lässt sich der Trick anwenden, sie in ein Glas mit kaltem Wasser zu legen – sinkt das Ei bis auf den Boden, ist es noch haltbar, schwimmt es oben, lieber die Finger davon lassen. Bei Milch kann man wohl mit am einfachsten von allen Lebensmitteln an Geruch und Konsistenz erkennen, ob sie noch genießbar ist.
Anders sieht es beim Verbrauchsdatum aus. Lebensmittel mit dieser Angabe sollten nach Ablauf des Datums aus gesundheitlichen Gründen tatsächlich nicht mehr gegessen werden.
Wer beispielsweise nach einem Dinner für Freundinnen und Freunde noch etwas übrig hat, wer sich beim Wocheneinkauf verschätzt hat oder sich nach dem Einkauf doch noch einmal umentscheidet, was gekocht werden soll, kommt ebenfalls mit dem Thema Resteverwertung in Berührung. Statt Essensreste wegzuwerfen: Einen mit (veganem) Käse überbackenen Auflauf kann man eigentlich aus allem zaubern, ebenso wie Bratlinge oder (Gemüse-)Suppen. Außerdem finden sich online mittlerweile viele Apps und Websites, auf denen man eingeben kann, was man an Zutaten Zuhause hat. Anschließend werden einem entweder Rezepte aus ausschließlich diesen Resten vorgeschlagen – oder solche, für die man im Supermarkt noch ein paar wenige zusätzliche Lebensmittel ergänzend besorgen muss. Restegourmet und Zu gut für die Tonne! sind zwei dieser hilfreichen Apps.
Happy cooking!
Eure Kristina
T wie Tencel
Tencel: Trend oder Zukunft?
Kleider und Röcke aus Tencel. Genau das findet ihr in der neuen Barbeck-Kollektion. Aber was ist eigentlich Tencel? Und wie wird es hergestellt? Alles, was Du über das Material wissen musst...
Was ist Tencel®, Lyocell?
Tencel ist eigentlich nur ein Markenname der Lenzing AG für den Faserstoff Lyocell. Lyocell wird aus Holz, zum Beispiel Eukalyptusholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen. Eukalyptus hat gleich mehrere Vorteile: Es wächst von Natur aus sehr schnell und bedarf keiner künstlichen Bewässerung und auch keiner Pestizide. Dadurch fällt bei der Produktion von Tencel und Lyocell nur 1/10 bis 1/20 des Wasserverbrauchs an wie beispielsweise bei konventioneller Baumwolle.
Die Firma Lenzing legt großen Wert auf einen verantwortungsvollen Holzeinkauf und verwendet meist Eukalyptusholz von Plantagen aus Südafrika, dessen Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung zum Nahrungsmittelanbau nur schlecht oder gar nicht geeignet sind.
Wie wird Lyocell hergestellt?
Als erstes wird das Holz zu kleinen Holzschnipseln verarbeitet und anschließend eingeweicht, um den Zellstoff zu lösen.
▼
Zusammen mit einem umweltverträglichen, organischen Lösehilfsstoff und Wasser wird der Zellstoff vermischt.
▼
Die Zellulose löst sich, indem die Masse unter Vakuum erhitzt und so das Wasser entzogen wird.
▼
So bildet sich eine Spinnlösung, die filtriert und durch Spinndüsen gepresst werden kann. Anschließend kommt sie in ein Spinnbad, in dem dann die Fasern entstehen.
Besonders an der Herstellung von Tencel ist, dass das Verfahren sehr umweltschonend ist. Das Lösemittel wird zu mehr als 99% zurückgewonnen und kann wieder dem Produktionskreislauf zugeführt werden. Außerdem könnte man den fertigen Stoff problemlos auf den Kompost werfen, der er zerfällt ohne schädliche Rückstände.
Kann man Tencel waschen?
Tencel/Lyocell ist normalerweise bei 30°C waschbar. Verwende hierbei ein natürliches Waschmittel ohne Bleiche. Nach der Wäsche kannst Du das Kleidungsstück nass auf einen Bügel hängen und trocknen lassen. Da viele Marken die Faser mit anderen Materialien zusammen verwenden, ist es aber immer ratsam, die Pflegehinweise der Waschanleitung zu beachten.
Ich persönlich liebe Tencel. Er ist super angenehm zu tragen. Ganz weich, atmungsaktiv und schnell trocknend. Ich freue mich sehr, dass es eine umweltfreundliche und bezahlbare Alternative zu Chemiefasern gibt. Das Feedback meiner Kund/innen ist ebenfalls sehr positiv. Ich freue mich jetzt schon, diesen Stoff in meinen neuen Designs zum Leben erwecken zu können. Wie wäre es vielleicht mit einem Wickelkleid mit langen Armen? Oder einem Blouson aus Tencel für Männer?
Eure Barbara