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Schenk mir dein Herz…
Jede dritte bis fünfte Person in Deutschland, je nach Quelle, ist tätowiert – so oder so sind das ziemlich viele Menschen, die damit meistens eine Entscheidung für die Ewigkeit getroffen haben. Ob das Gegenüber nun selbst tätowiert ist oder nicht, Tinte auf der Haut sorgt fast immer für ein Gesprächsthema. Und genau das kann man jetzt für etwas wirklich Gutes nutzen. Die gemeinnützige Organisation Junge Helden, die über Organspende aufklärt, und der Tattoo-Künstler Gara aus Seoul haben ein Organspende-Tattoo kreiert. Das ersetzt zwar keinen Organspendeausweis, kann aber unter anderem ein wichtiger Hinweis sein, sollte zum Beispiel die Familie im Notfall entscheiden müssen.
Laut Junge Helden warten in Deutschland rund 10.000 Menschen auf eine Organ-Transplantation – dieses Jahr werden circa 1.000 von ihnen keins bekommen. Die Organisation erklärt, dass eine große Mehrheit angibt, ihre Organe spenden zu wollen, aber nur 0,001% wirklich Organspenderinnen oder -spender werden. Das Problem: Es liegt häufig einfach kein Ausweis oder keine andere schriftliche Zustimmung vor. Es soll hier gar nicht darum gehen, ob man seine Organe spenden soll oder nicht, sondern nur darum, eine für den schlimmsten Fall auch für andere sichtbare Entscheidung zu treffen – oder zumindest einen Hinweis zu liefern.
Das Tattoo besteht aus zwei Halbkreisen, die zu einem Ganzen werden. Außerdem lassen sich die Buchstaben O und D für „Organ Donor“ erkennen. Je nach Stil der Tätowiererin oder des Tätowierers und passend zum Geschmack der zu tätowierenden Person lässt sich das Design leicht anpassen oder auch in andere Kunstwerke auf dem Körper integrieren. In teilnehmenden Studios wird das Tattoo kostenfrei gestochen! Hier gibt’s unter anderem alle Infos zu den Studios und die Designvorlage. Die Frage nach der Bedeutung eines Tattoos wird immer irgendwann gestellt. Das Organspende-Tattoo ist also auch eine sehr gute Möglichkeit, die Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, darüber zu diskutieren und dazu anzuregen, sich damit auseinanderzusetzen.
Ab nächstem Jahr soll es übrigens auch ein von der Bundesregierung initiiertes Organspende-Register geben, in dem sich jede Person ab dem vollendeten 16sten Lebensjahr eintragen und natürlich jederzeit Änderungen vornehmen kann.
Am 3. Juni ist Organspende-Tag, vielleicht ein passendes Datum für ein „Ja“ oder „Nein“? Um Junge Helden zu zitieren: „Entscheidend ist die Entscheidung“.
Wir lesen uns, Kristina
Oma
Vor kurzem fragte mich eine Freundin: „Wenn du in eine Zeitmaschine steigen könntest, wohin würdest du reisen wollen?“ Die Antwort war klar, ich musste nicht lange überlegen: „Mittwochabend, Oktober 2005, Herbstferien.“ Sie lachte und fragte mich, warum dieser Abend? Und ich erzählte ihr, was an jenem Mittwoch passiert ist.
Das Telefon in meinem Elternhaus klingelt. „Hör mal, komm mal schnell rüber. Ich war gerade beim R-Kauf und habe Hering gekauft und ich hab´uns frische Lohners Brötchen mitgebracht. Die sind noch warm.“ Sie hat den Hörer noch nicht aufgelegt, da stand ich schon in ihrer Küche. Das lasse ich mir gewiss nicht zwei Mal sagen.
Ich spürte die angenehme Wärme der Küche. Draußen war es dunkel, das konnte ich durch das große Fenster sehen, welches gleich neben dem Kühlschrank, über dem Spülbecken war. Der Rest ihrer Küchenzeile war mit Eiche im rustikalen Stil frontiert. Direkt neben der Tür, die zum Esszimmer führte, stand ein Tisch, mit drei Stühlen und einer Bank, ebenfalls im dem Eiche-Stil. Diese Bank war mit Abstand die gemütlichste, auf der ich je saß. Deswegen war es Opas fester Sitzplatz. Oma deckte den Tisch.
„Weißt du“, sagte ich zu meiner Freundin, „Oma hatte auf dem Tisch immer eine dicke Anti-Rutsch-Unterlage und darüber eine Wachstischdecke.“ Ich weiß nicht warum, aber irgendwie machte das die ganze Küche noch gemütlicher. Man wollte sich einfach an diesen Tisch setzen.
Ich helfe Oma beim decken, während Opa auf seiner Bank saß und schon bereit fürs Abendessen war. Wir unterhalten uns über alles mögliche. Schule, was ansteht, was passiert ist. Dabei essen wir warme, frische Lohners Brötchen, viel Butter und mit Sahnehering. Dazu trinke ich haltbare Milch mit einem Fettgehalt von 3,5%.
19:03 Uhr, Opa: „Oh, oh, die Nachrichten!“ Er steht auf und verschwindet im Esszimmer auf seinen Fernsehsessel. Oma und ich unterhalten uns weiter, bis sie mich verschmitzt anlacht und sagt: „Guck mal in der Schublade!“
Ich wusste, was das zu bedeuten hat: der Vorrat ist aufgefüllt. Ich sprinte zur Schublade im Esszimmerschrank und blicke auf sieben Tafeln Schokolade, in dem Softcake Karton ist noch eine von zwei Rollen übrig. „Bring ruhig beides mit!“, ruft Oma aus der Küche. Wir essen Schokolade und ich tunke die Kekse in mein Glas Milch. Ich schaue auf die Uhr neben der Tür. Sie ist in einen rustikalen Holzrahmen eingefasst. Die Pfeile des schwarzen Ziffernblatts zeigen mir halb 9 an: „Oma ich muss gehen!“ „Oh hast du noch was vor?“, fragt sie mich. „Ja“, ich grinste, „ich gehe noch ins Point!“ (R.I.P. Point, Lang lebe Dorfdiskotheken!)
Als ich diese Geschichte meiner Freundin erzählte, lachte sie und fragte mich, ob ich wirklich dahin zurück reisen wollen würde, es wäre ja schließlich ein normaler Abend. Ich lachte sie aus, sie hatte ja keine Ahnung.
Es mag vielleicht einfach nur eine Küche sein, dabei war es doch viel mehr. Es war ein Ort, an dem sie mir Pudding kochte, wenn ich krank war. Es war eine Mensa, mit dem besten Mittagessen, was man sich nur wünschen konnte. Ein Restaurant, ein Mittagschlafzimmer, eine Bäckerei, die zu einer Weihnachtsbäckerei umgebaut wurde, eine „Ich mache den besten Johannisbeersaft für Vanilleeis“ Küche, ein Klassenzimmer. Es war eine Ort, an dem wir geweint und gelacht haben. In dem wir uns stritten und wieder versöhnten. Es war ein Ort der Liebe und Geborgenheit. Es war ein Paradies.
Es wurde Zeit für Oma, den Ort zu wechseln, um sich eine neue Küche einzurichten. Ich glaube, Opa kann es kaum erwarten, an ihrem Küchentisch Platz zu nehmen. Viele Verwandte und Freunde werden sie in der neuen Küche besuchen. Ja, und eines Tages werde auch ich wieder an ihrem Küchentisch Platz nehmen und dann können wir wieder zusammen lachen und uns in den Arm nehmen und so viel Kuchen, Plätzchenteig und Hering essen, wie wir nur wollen und ohne dass uns schlecht wird.
Stell du dir doch einmal vor, du könntest in eine Zeitmaschine steigen, wohin würdest du reisen wollen?
Wir lesen uns, Barbara
Zu viel, zu wenig oder genau richtig?
Ich wage mich selten an – auch im weiteren Sinne – politische Themen, zu viel Angriffsfläche, manchmal zugegebenermaßen zu viel Halbwissen meinerseits. Auch das wichtige Thema Feminismus findet natürlich in meinem Alltag statt, mit Fragen aufwerfen und Statements setzen habe ich mich aber immer eher zurückgehalten. Vielleicht auch bedingt durch meine Jugend in einer Kleinstadt, in der diese Thematik (noch) nicht sehr präsent war.
Nun lebe ich seit 2011 in Berlin. Und an neueren Debatten wie der ums Gendern kommt man sowieso nicht vorbei. Mein Freund*innenkreis hier ist ebenfalls größtenteils sehr klar und nach außen tragend beim Thema Feminismus. Das hat dazu geführt, dass mir mittlerweile im Hinblick darauf im täglichen Leben sehr viel mehr – negativ – auffällt, als das noch vor ein paar Jahren der Fall gewesen wäre. Große, vielfach be- und angesprochene und sich leider weiterhin noch lange nicht geänderte Probleme wie der Gendergap beim Gehalt hier mal außen vorgelassen. Es war kürzlich ein einzelner Satz von einem Tierarzt, der mich zu diesem Text veranlasst hat.
Es ging darum, ob ich nach einer Operation meines Zwergspitzes mit ausgeprägtem Trennungsstress – der sich in Bellen, Jaulen bis hin zum Übergeben schon geäußert hat – während der Aufwachphase dabei sein dürfte. Die Antwort: „Man neigt ja dazu, kleine Hunde zu verhätscheln […]“. Dass „Kleiner Hund“-Begründungen bei mir mittlerweile auf genervten Widerstand stoßen, war für mich nichts Neues. Ein weiterer Gedanke, der mir aber ziemlich schnell kam, war, ob ich diese Antwort auch bekommen hätte, wenn ich ein (hetero-)sexueller Mann wäre, der mit seinem Pomeranian diese Frage gestellt hätte.
Vielleicht ja! Vielleicht auch nicht… Ein Grund, warum ich mittlerweile einen Buzzcut trage und bei manchen Terminen, wie beispielsweise beim Tierarzt, weniger als eher feminin gesehene Kleidung trage, ist, dass ich das Gefühl habe, sonst mit meinem flauschigen, kleinen Hund nicht richtig ernst genommen zu werden. Und auf all diese Gedanken folgte dann in meinem Kopf die Frage, ob ich jetzt etwas übertreibe. Vielleicht steckten auch nur die eigene Erfahrung oder das eigene Verhalten hinter der „Verhätscheln“-Antwort? Manchmal finde ich es anstrengend, anstrengender als in meiner früheren, naiveren Unwissenheit, über so viele Dinge nachzudenken. Klar ist mir aber gleichzeitig natürlich auch, wie wichtig, richtig und sinnvoll selbiges ist…
Eine Grabstätte voller Antworten
Ich bin enttäuscht. Kein Stempel in meinem nagelneuen Reisepass. Dabei hatte ich mich so drauf gefreut. Stattdessen nur ein langweiliger Zettel mit meinem gescannten Gesicht und meinem Einreisedatum. Dankeschön! Lieber lächeln, denn der Grenzbeamte gegenüber von mir hat sein Maschinengewehr eindrucksvoll geschultert, während er mir mit starrer Miene erklärt, dass ich sonst Probleme bei der Einreise in den Iran, Libanon oder in Kuwait bekomme. Dabei will ich da gar nicht hin, denn ich bin doch gerade erst hier angekommen: Nicht gerade freundlich – eher kalt, heißt man mich willkommen in Israel. Was mich hierher geführt hat? Herzschmerz nach einer kaputten Ehe. Was ich hier suche? Die Spur einer Antwort und sie hat einen Namen: Oskar Schindler.
Der in 1908 geborene Oskar Schindler war ein deutscher Unternehmer. Zusammen mit seiner Frau Emilie beschäftigte er über 1200 jüdische Zwangsarbeiter, um sie so vor der Ermordung in den Vernichtungslagern des NS- Staates zu bewahren. Er soll in Jerusalem begraben sein. Dorthin soll es gehen.
Ich sitze hoffentlich im richtigen Bus, der mich in die Stadt bringt, denn um ehrlich zu sein, weiß ich nur, dass mein kleines Hotel strandnah gelegen ist. Aber keine Lust auf Sorgen. Zwischen den Häusern lässt sich das Meer blicken. Zeit auszusteigen. Die Karte aus meinem Reiseführer bringt mich zu meinem Hotel – Internet ist hier nämlich extrem teuer! - Gefunden. Geht doch. Schnell die Tasche abstellen und auf in die Stadt.
„Schätzchen, jeder schwule Mann war schon mal in Tel Aviv!“, erklärte mir noch in Berlin mein Nachbar. Schnell wird mir klar warum, die Stadt ist jung, lebendig und mir gegenüber sehr kontaktfreudig. An jeder Straßenecke finde ich zahlreiche Cafés, liebevoll eingerichtete Shops und tolle Restaurants aller Küchen.
Es erinnert mich stark an den Berliner Stadtteil Kreuzberg. Die Architektur, geprägt vom Bauhaus-Stil, mit abgerundeten Ecken, einem Flachdach, großen Fensterflächen, sieht mit ihrer weißen Putzfassade sehr clean aus. In ihrem Vorgarten findet man die tollsten Pflanzen: Bambus, Palmen und große Monstera – klar, bei 20 Grad im Februar, mit schon starker Sonne, hat man eine andere Auswahl an Flora als in Deutschland! „Schon verrückt“, denke ich, „wie viel Stadt man in gerade mal 113 Jahren bauen kann.“ Tel Aviv ist nämlich erst 1909 gegründet worden und beherbergt jetzt rund 450 000 Einwohner. Auf dem Balkon stehen bunte Surfbretter, das Meer kann man riechen und ich will direkt zum Strand laufen. Hier finde ich neben typischen Hochhäusern einige Strandabschnitte. Ja richtig, der Strand ist unterteilt in Abschnitte, einer für Frauen, einer für Männer, für Paare, für Schwule, für Lesben, für Leute, die surfen wollen, einer, um Fußball zu spielen, der andere zum Picknicken. Es gibt für alles einen Abschnitt. Ok, fast. Den Abschnitt für heiße Single- Männer habe ich leider nicht gefunden – so setze ich mich auf die Felsen und schaue den Wellen beim Brechen zu.
Ob Oskar Schindler schon hier am Strand war? Ich bin hier gestrandet nach einer Flut von Ereignissen, die ich vor kurzem erleben musste. Ich denke über den Mut nach, den ich für meine Scheidung nach 10 Jahren aufbringen musste. An mein Idol Oskar Schindler, der mich immer wieder inspiriert, mutig zu sein. Ist das eigentlich verrückt, dass ich nach Israel geflogen bin, um einen toten Mann zu bitten, mir ein paar Fragen zu beantworten, die mich schon so lange beschäftigen: Wie schafft es ein einziger Mensch, so viel Mut aufzubringen? Woher holt man so eine Kraft? Warum setzt man sein Leben für fremde Menschen aufs Spiel?
Die Frage beantwortete er mir zwar schon einmal in einem Interview, dass 1965 verfilmt wurde: „Die Verfolgung der jüdischen Menschen [...] haben in der Grausamkeit eine
armeeliche Steigerung genommen. Im Jahre 39 und 40 mit dem Judenstern, der Einschließung - und dem Zusammenpferchen der Menschen im Ghetto, haben natürlich den Sadismus in Reinkultur erst im Jahre 41 und 42 geoffenbart und ein denkender Mensch, der mit seinem inneren Schweinehund siegreich fertig wurde, musste einfach helfen. Es gab keine andere Möglichkeit.“ - Der innere Schweinehund? Wirklich? Das lass ich als Antwort nicht gelten! Da muss mehr sein!
Hunger. Endlich! Es gibt ja schließlich kaum eine bessere Küche als die jüdische! Ich freue mich auf frische Falafel. Auffällig sind die vielen schönen und gut gekleideten Menschen. Und der Geruch in den Straßen: Entweder riecht es nach Weihrauch oder nach Cannabis! Gute Mischung.
Kaum habe ich im Restaurant Casino San Remo, neben der großen, urigen Holzbar Platz genommen, bringt mir eine junge Bedienung die Karte. Mist, alles in hebräischen Schriftzeichen. Eine Karte auf Englisch gibt es auch nicht. Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als auf gut Glück zu bestellen. Die Bedienung brachte mir einen großen Kohlrabi- Salat, welcher mit Apfel verfeinert wurde. Sehr lecker und dazu noch vegan. Der moderne Hip Hop, aus den Musikboxen, brachte mir gute Laune und ich fing an, meine morgige Weiterreise nach Jerusalem zu planen. Neben der Suche nach dem Friedhof steht ein Besuch zur Klagemauer an. Auch ich möchte, wie so viele vor mir, dem alten Brauch folgen, meinen Wunsch niederschreiben und Gott bitten, dass er mir diesen erfüllt. Ich schreibe meinen Wunsch sehr ausführlich auf – eine A4 Seite lang. Ich liebe Details. Was drauf steht? Geheimsache. Viele orthodoxe Juden schreiben ihre Sorgen, Hoffnungen, Genesungswünsche und Bitten auf kleine Zettel und stecken sie in die Schlitze der Klagemauer. Sie glauben und hoffen, dass Gott sie dafür an diesem für sie heiligen Ort auf besondere Weise erhört. Juden kommen aus der ganzen Welt hierher, um zu beten und zu gedenken. Sie ist ein Überbleibsel des zweiten Tempels in Jerusalem und stellt für viele ein Symbol für den ewigen, bestehenden Bund Gottes mit seinem Volk dar.
Nächster Morgen, 8:00 Uhr – Hummus schnell leer löffeln und ab in den Bus zum Bahnhof. Ich bin auf jeden Fall im richtigen Bus und den Bahnhof erkenne ich, dann nur schnell rausspringen. Aber auf einmal stehe ich mitten im Nirgendwo, in einer wüstenähnlichen Landschaft an der Endstation. Ok, nützt alles nichts, Internet an, neuen Bus gesucht – Navi Richtung Bahnhof. Bling – neue Nachricht: „Lieber ... Kunde, Sie haben den Maximalbetrag gem. EU-Regulierung von 59,50 € für Datenroaming erreicht ... für den Rest des Abrechnungsmonats gesperrt ...“ Shit, dann eben offline! Ging früher ja auch!
Ich sitze endlich im Zug und genieße die Landschaft. Sie sieht trocken aus. Sehr wenig Vegetation. Berge in sandfarben. Viele Steine. Ja, sieht schon fast steppenartig aus.
Jerusalem: Ohne Internet die Altstadt zu finden ist wirklich eine Herausforderung. Noch schwerer wird es, den katholischen Friedhof aufzuspüren. Ich hatte im Vorhinein das ganze Internet durchforstet – und keiner konnte genau erklären, wo er sich befindet. In der Altstadt angekommen wird mir schnell klar warum. Sie gleicht einem Labyrinth. Hier vereinigen sich einige der heiligsten Stätten von Judentum, Christentum und Islam auf engstem Raum. Ein großes Gewirr auf einen Quadratkilometer. Verwinkelte Gassen, Sackgassen, Märkte und zahlreiche Sehenswürdigkeiten laden zum Verlaufen ein. Sehr viele Menschen tummeln sich hier. Überall sind kleine Geschäfte, in dem man den üblichen touristischen Schnickschnack kaufen kann, aber auch viele Restaurants. Straßenschilder sucht man hier vergebens, aber eine grobe Richtung habe ich ja und da hinten sehe ich tatsächlich einen Friedhof. Ein sehr langer Weg, aber angekommen. Ein großer Friedhof, die Gräber wurden nicht bepflanzt, sondern die meisten hatten eine Sandsteinplatte, als Deckel. Der Friedhofswart schläft in seinem Häuschen, aber mein lautes Klopfen weckt ihn. „Nein, hier liegt kein Oskar Schindler“, erklärt er mir auf Englisch. Dann gehe ich wohl wieder zurück. Sich Durchfragen ist angesagt! Alle sind sehr nett, aber wirklich helfen kann keiner. Bis ein netter Mann zu mir meint: „Ja, der Friedhof ist nur noch diesen Weg hier runter. Aber er ist geschlossen! Die Friedhöfe hier haben nur bis 15:00 Uhr auf und es ist 15:15!“ Darauf ich: lächeln, danke, danke, weggehen, schreien, heulen! Ok. Zusammenreißen und auf zur Klagemauer! Kaum meinen Wunsch abgelegt, erklärt man mir, dass man auch als Botin fungieren kann. Sprich, die Wünsche für andere hier ablegen! Eine tolle Idee für meine Social Media-Freunde, denke ich. Später im WLAN biete ich meinen Followern an, dass sie mir ihre Wünsche sagen können und ich diese an der Klagemauer für sie niederschreibe und ablege, als Botin.
Zurück in Tel Aviv angekommen, total übermüdet, voll mit den ganzen Eindrücken, frage ich mich, was ich hier eigentlich mache? Ob ich bescheuert bin? Ich fliege um die halbe Welt, um zu hoffen, dass ein toter Mann mir eine Antwort schenkt! Genieß doch lieber das Meer! Aus meinen Kopfhören kommt das Lied „Tel Aviv“ von Max Herre, der in seinem Text von einer jüdischen Familie erzählt, die 1938 aus Berlin nach Tel Aviv flieht und wie die kleine Elli ihre geliebte Heimat, Berlin Weißensee, vermisst. Ich muss das Grab morgen finden. Ich fahre nicht nach Hause, ohne mich bei Oskar Schindler zu bedanken, ihm meine Bewunderung auszudrücken, ohne mich vor ihm zu verneigen. Einfacher wäre es für mich sicherlich gewesen, er wäre in Berlin Schöneberg beerdigt worden, aber er hatte etwas anderes vor:
Nach dem Krieg musste Oskar Schindler fliehen, da er offiziell als General unter Hitler ein Nazi war. Auf seinem Weg über Konstanz in die Schweiz wurde er festgenommen, er konnte aber die französische Besatzungsmacht überreden, ihn wieder freizulassen. Nachdem er eine Zeit in Regensburg verbrachte, zog er mit seiner Frau Emilie nach Argentinien und gründete eine Nutriafarm. Leider hatte er sowohl mit dieser als auch mit der wieder in Deutschland gegründeten Betonfabrik keinen Erfolg. So landete er 1961 in der Insolvenz. Als von ihm gerettete Juden von seinen finanziellen Schwierigkeiten erfuhren, luden sie ihn nach Jerusalem ein. Hier gefiel es ihm. So verbrachte er die eine Hälfte des Jahres in Jerusalem und die andere zurückgezogen in Frankfurt, in seiner Ein-Zimmer-Wohnung. Die Ehrenrente, die man ihm zusprach, reichte zum Leben.
Als er am 9. Oktober 1974 in Hildesheim verstarb, fand er seine letzte Ruhe, auf seinen Wunsch hin, am Berg Zion in Jerusalem auf dem römisch-katholischen Friedhof.
7:00 Uhr nächster Morgen, schnell noch am Blumenstand Blumen gekauft. Denn heute werde ich es finden! Den Bahnhof, die Altstadt von Jerusalem und die grobe Richtung waren wieder schnell klar. Ich fragte mich durch und kam meinem Ziel immer näher. „Ja, ich weiß wo er liegt! Ich habe Zeit und bringe dich hin!“, ein Mann Mitte 50, kleiner als ich, Englisch sprechend und mit einem Lächeln, das ich gewiss nie vergessen werde! Ein runder Torbogen mit einem Schild: To Oskar Schindler ́s Grave! Ich habe es geschafft. Ein wunderschöner Friedhof. Er ist im Hang gelegen und bietet eine traumhafte Aussicht auf die bebauten Berge. Da ist es. Sein Grab! Sein Grabstein ist aus sandfarbenem Marmor. Auf der großen Platte, liegen ganz viele kleine Steine – ein uralter Brauch. Anstatt Blumen legen Juden Steine auf ihre Gräber. Früher wurden die Toten in der Wüste begraben. Dort gab es keine Blumen und auch keine schönen Grabsteine. Zur Bestattung brachten Angehörige kleine Steine mit und schichteten sie auf dem Grab auf. Der Leichnam wurde so vor wilden Tieren geschützt und gleichzeitig galt es als Markierung.
„Oskar Schindler, 28.4.1908 – 9.10.1974, Der unvergesslicher Lebensretter 1200 verfolgter Juden“, steht auf Deutsch auf seinem Grabstein und in hebräischer Inschrift „Gerechter unter den Völkern“.
Ich stehe davor und kann nicht anders. Ich muss fürchterlich weinen. So viele Gefühle in mir: Trauer, Bewunderung, Liebe. Ich lese ihm meinen Brief vor, den ich ihm schrieb, lege diesen zusammen mit den Blumen auf sein Grab und beschwere ihn mit dem schönsten Stein, den ich finden konnte. Ich setzte mich zu ihm, weine und rede mit ihm. Zum Glück bin ich hier ganz alleine und kann diesen wirklich besonderen Moment genießen. Die Aussicht auf die Berge, die großen Nadelbäume, die Sonne und der blaue Himmel, herrlich. Hier würde ich mich auch begraben lassen wollen.
Nach über einer Stunde gehe ich zurück zur Klagemauer. Ich möchte ja noch die Wünsche meiner Social Media-Freunde abgeben. Es sind so tolle Wünsche! Alle wünschen sich etwas Liebevolles. Einen Partner, die wahre Liebe. Entweder für sich – oder für jemanden, der ihnen wichtig ist. Außerdem ist viel Gesundheit für andere dabei. Finanzielle Hilfe, meistens nicht für sich selbst. - Jeder Wunsch war voller Liebe und Leidenschaft.
Ich habe noch ein paar Tage in Tel Aviv genossen und sitze nun hier am Strand, in meinem Lieblingskuschelpullover und picknicke. In drei Stunden muss ich zum Flughafen, um zurück nach Berlin zu fliegen.
Ich denke über meine Zeit hier nach und an das, was mich zu Hause erwartet. Die verlorengegangene Liebe, die noch betrauert werden muss. Aber auch an die Geschichte aus Max Herres Lied, über die Heimatliebe. An die zahlreichen, liebevollen Wünsche an der Klagemauer. An meine Bewunderung für Oskar Schindler – so viel Liebe, in so vielen verschiedenen Formen!
Und da ist sie, die Antwort auf meine Fragen, für die ich um die halbe Welt geflogen bin! Wie ein einziger Mensch so viel Mut aufbringen kann? Ich spürte sie. Es war, als hätte er mir sie in mein Ohr geflüstert. Das, was Oskar Schindler Kraft gab, das, was er geleistet hatte, hatte er genau aus einem Grund getan: aus Nächstenliebe.
„Wohne lieber grüner“…
…so lautet das Motto des diesjährigen Earth Days am 22. April. Nachhaltig bauen, ressourcenschonend arbeiten und natürlich wohnen und wohlfühlen soll auf der Agenda stehen, damit wir noch eine lange Zukunft vor uns haben. Adieu Betonwüsten, hallo zukunftsfähige Städte. Der Ansatz fängt beim heimischen Häuserbau an, inklusive Dämmung, Energieversorgung, aber auch Artenvielfalt in Gärten bis hin zu möglichst nachhaltigen Möbeln und Deko-Elementen – und lässt auch Arbeitsplätze nicht außer Acht. Dabei soll es nicht ausschließlich darum gehen, Ressourcen und Energie zu sparen, sondern auch um gesundheitliche Aspekte. Möbel aus nachhaltig behandelten stetigen Waldforsten und Farben ohne Chemie sind nur zwei Beispiele, die auf der Earth Day-Website genannt werden, die auch Vorteile im Hinblick auf die Gesundheit mit sich bringen. Außerdem soll Mobilität – angepasst auf städtische bzw. ländliche Wohngebiete – neu gedacht werden, mit Anreizen, das Auto öfter stehen zu lassen. „Lokal Handeln, global denken für eine nachhaltig gesunde Erde“ – so die Grundidee.
In Berlin finden am Earth Day selbst und an den Tagen drumherum verschiedene Aktionen statt, die auf den besonderen Tag aufmerksam machen. Vielleicht hat ja die eine oder der andere derzeit in der deutschen Hauptstadt Verweilende Lust auf ein Event aus unseren herausgesuchten Beispielaktionen:
In der Alten Münze gibt’s eine interaktive Installation unter dem Motto „Humans are part of and not above nature“, die von der nachhaltigen Marke Re-Fresh Global gemeinsam mit Teenagerinnen und Teenagern der Berlin Metropolitan School und der Jugendbegegnungsstätte J-ArtECK aus mehr als zehn Nationen kreiert wurde. Zum Set-Up der Kunstwerke und der musikalischen Untermalung haben die ukrainische Künstlerin Lubov Malikova und der in Berlin und Tel Aviv lebende Komponist David Hason beigetragen. Besucherinnen und Besucher sind dazu eingeladen, ihre abgelegten Textilien mitzubringen und bei der Installation mitzuwirken. Parallel dazu findet vor Ort eine Sammelaktion statt. Für die Organisation „Wir packen’s an“, die sich solidarisch mit allen Menschen auf der Flucht zeigt, können Kleidungs- und Sachspenden abgegeben werden.
Alle Infos findet ihr hier.
The Social Hub - Berlin Neighbourhood veranstaltet am 22. April ein Clean-Up & Panel. Ab 14.00 Uhr findet eine Clean-up Walking Tour statt, die in einer Bar mit einer Panel Diskussion mit Kai Platschke, Autor des „The Anti-Greenwashing- Book“, endet. Alle, die am Clean-up teilnehmen, bekommen als kleines Goodie einen Gutschein für ein
kostenloses Frühstück im The Social Hub.
Tickets gibt’s hier.
Ebenfalls ein Clean-up (& Chill) veranstaltet Faircado. Am heutigen 21. April um 17 Uhr geht’s an der Böttgerstraße los, mit „good vibes, great music & awesome people“. Alle Schritte können gezählt und dank des Partners Active Giving zu neu gepflanzten Bäumen werden.
Hier könnt ihr euch anmelden.
Run for the Planet! Das internationale, virtuelle Rennen von Sports Events Berlin dreht sich ebenfalls ums Pflanzen von Bäumen gegen den Klimawandel. Wer möchte, kann, egal wo, zwischen dem 20. und 22. April zehn Kilometer laufen und einen Screenshot der Zeit einreichen. Die Ergebnisse werden später auf der Sports Events Berlin-Website veröffentlicht; die Anzahl der Bäume, die zusammenkommt – pro Läuferin bzw. Läufer mindestens ein Baum –, wird auf dem Profil des Veranstalters auf der Plant for the Planet-Plattform verkündet. Die Gebühr beläuft sich auf rund 20 Euro. Die Teilnehmerin bzw. der Teilnehmer mit der besten Zeit bekommt neben dem Gefühl, etwas Gutes für die Umwelt getan zu haben, eine Wildcard, die folgenden drei einen Rabatt von 75, 60 und 50% auf das nächste virtuelle Event.
Hier können Tickets erstanden werden und hier finden sich die Details zum Virtual Race.
Wir lesen uns, Kristina
Wie könnte es anders sein?
Eine Frage, die ich mir sehr häufig gestellt habe und immer noch stelle. Ja, sie hat mir den Schlaf geraubt. Bis ich eines Tages meinen ganzen Mut zusammen genommen und dafür gesorgt habe, das es anders wird. Meinen Weg, Sackgassen und Erfahrungen halte ich hier, in diesem "offenen Tagebuch" fest.
Wir lesen uns, Barbara
Es ist nicht alles Gold…
…was glänzt. Im Dezember, wenn Weihnachten immer näher rückt und vor allem an Heiligabend und am ersten sowie zweiten Weihnachtstag selbst, füllt sich der Instagram-Feed meist mit „Happy Family“-Fotos – auf Weihnachtsmärkten, in Skihütten, vorm Kamin oder Weihnachtsbaum oder am reich gedeckten Tisch. Weihnachten ist das Fest der Familie, so heißt es. Und das ist auch sehr schön! Wenn das Ganze nicht rein aus gesellschaftlichem Druck heraus passiert. Manchmal braucht es einen Anlass, um die Familie zusammenzubringen und wenn sich darauf jährlich alle freuen – perfekt. Ist dem aber nicht so, sollte das auch in Ordnung sein. Und dann muss man auch keine Fotos posten von vermeintlich harmonischen Tagen und Abenden, wenn in Wahrheit Diskussionen, Streit oder unangenehmes Schweigen auf der Tagesordnung stehen.
Kürzlich fanden sich in einem Social Media-Post die zwei Sätze „Für mich ist ‚Weihnachten allein zu Hause‘ keine Drohung, sondern ein Versprechen. Denn selten fühle ich mich freier, entspannter und mehr bei mir.“. Und wenn das der Fall ist, braucht es kein Mitleid oder unangenehm berührte Blicke, wenn jemand erzählt, sich einen schönen Tag mit sich selbst gemacht zu haben bzw. machen zu wollen. Manchmal nimmt es auch einfach den Druck aus einem (Familien-)Treffen, wenn selbiges eben nicht an Weihnachten stattfindet. Das Jahr hat schließlich meistens 365 Tage.
Es gibt so viele gesellschaftlich auferlegte „Traditionen“, mit denen man ruhig mal brechen darf. Wenn man denn möchte… Es ist ein Privileg, wenn man sich aussuchen kann, mit wem man die Feiertage verbringt. Wer diese Wahl nicht hat, weil es beispielsweise keine Familie (mehr) gibt, mit der man Weihnachten feiern könnte, sollte die Social Media-Feeds an diesen Tagen vielleicht eher vermeiden. Oder sich beim Scrollen daran erinnern: Es ist nicht alles Familien-Gold, was auf den Fotos glänzt.
Wir lesen uns, Kristina
Traust du dich ins kalte Wasser zu springen?
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Das Leben verlangt einem ganz schön viel ab. Manchmal will es von uns Entscheidungen haben. Ohne große Vorbereitung, ohne langes Überlegen und ohne Zögern sich einen großen Schritt trauen. Ein neuer Job, der Start in die Selbstständigkeit - oder seinen heimlichen Schwarm um ein Date bitten.
Tag der Kleiderspende
Sankt Martin ist wahrscheinlich nicht nur den Gläubigen unter euch ein Begriff, den St. Martins Laternenumzug kennt so gut wie jeder… Der Hintergrund: Am Martinstag gedenkt man dem Heiligen Martin von Tours, der seinen Mantel geteilt und die Hälfte einem kaum bekleideten, frierenden Bettler geschenkt haben soll. Am 11. November 2022 findet passend dazu der sechste „Tag der Kleiderspende“ statt, mit dem die Deutsche Kleiderstiftung dazu aufruft, wie der bekannte Reiter Martin von Tours Hilfsbedürftigen durch eine Kleiderspende zu helfen. Diese kann per Paket kostenfrei an die Non Profit-Organisation gesendet werden. Neben gut erhaltener Bekleidung, Schuhen, Gürtel und Taschen können auch nicht mehr benötigte Tablets und Smartphones beigelegt werden, die vom Umweltdienstleister Interzero aus Berlin aufbereitet werden. Wichtig: die Geräte zurücksetzen und entsperren. Sie können dann zusammen mit gut erhaltener Kleidung und Schuhen kostenfrei an die Non-Profit-Organisation geschickt werden. Paketaufkleber finden sich auf der Website der Deutschen Kleiderstiftung.
In Helmstedt öffnen Mitarbeitende die Pakete und sortieren den Inhalt nach Warengruppen. Aktuell sollen die Transporte vor allem in die Ukraine und angrenzende, osteuropäische Gebiete gehen. Textilien, die nicht verwendet werden können, werden laut der Stiftung zur Refinanzierung unter Einhaltung ethischer Standards verkauft. Die Deutsche Kleiderstiftung ist dazu Mitglied im Dachverband FairWertung e.V.
Mehr als 60 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie etwa 120 Ehrenamtliche engagieren sich für die 2012 vom Spangenberg-Sozial-Werk e.V. gegründete Stiftung, die sich durch Geldspenden und den Verkauf der Waren, die nicht verteilt werden können, finanziert. Dafür wurden auch die Charity-Shops Zweimalschön, Zweimalgut und rack 'n white in mehreren Städten eröffnet. Bevor man also ausrangierte Kleidung das nächste Mal in teilweise ominöse Kleidercontainer wirft, bei denen man oft nicht genau weiß, wo sie dann eigentlich landen, ist die Deutsche Kleiderstiftung vielleicht die bessere Adresse...
Des einen Freud...
…des anderen Leid – seit rund drei Wochen wird in Berlin, zumindest in einigen Stadtteilen und spätestens sobald die Sonne untergegangen ist, bereits geböllert. Dabei ist es gerade mal Oktober. Ob das der Ausgleich dafür ist, dass es die letzten Jahre wegen der Corona-Pandemie und im Zuge dessen der Vermeidung von Menschenansammlungen und weiteren Krankenhauseinlieferungen Einschränkungen an Silvester gab? Und woher kommen die Böller überhaupt? Jedenfalls gibt es doch kaum etwas Überflüssigeres als, vor allem jetzt schon, irgendwelche Knaller zu zünden, die einfach nur laut sind. Welchen Knallköppen gibt das was und warum? Gelangweilten, vermeintlich „coolen“ Kids vermutlich…
Silvester ist zwar noch etwas hin, aber aus gegebenem Böller-Anlass kann man sich schon jetzt die Frage stellen: Muss das noch sein? Nun werden sicherlich viele die typische Antwort des „Das gehört zu Silvester dazu“-Arguments geben, ist ja schließlich auch ein Knaller, so ein Feuerwerk. Die negativen Auswirkungen werden dabei ins Unterbewusstsein verdrängt, deshalb sollen sie hier hervorgekramt und betont werden.
Tiere, ob Wild- oder Haustiere, werden durch den Lärm teilweise so gestresst, dass die Auswirkungen noch Tage und Wochen später spürbar sind, die Umwelt wird durch mehrere Tonnen Müll verschmutzt – allein in München sollen es 2020 rund 60 Tonnen gewesen sein –, die Feinstaubmenge schießt rapide in die Höhe und jedes Jahr gibt es zahlreiche Verletzte, ob durch den eigenen Leichtsinn oder den von anderen. Da werden Böller und Raketen aus Fenstern auf die Straße geworfen, selbst vor den öffentlichen Verkehrsmitteln wird mancherorts nicht Halt gemacht. Unter welchen Bedingungen die Feuerwerkskörper überhaupt erst hergestellt werden, ist noch einmal ein anderes Thema.
Was wäre also eine Alternative, wenn man trotzdem das Zusammengehörigkeitsgefühl, das es unbestritten an Silvester gibt, wenn die Menschen nachts um 0 Uhr auf die Straßen gehen, in den Himmel schauen und sich gegenseitig ein „Frohes Neues“ wünschen, nicht missen möchte? Eine Option, bei der allerdings Städte und Gemeinden die Zügel in die Hände nehmen müssten: Laser-Shows. Und wenn es doch unbedingt etwas im privaten Rahmen sein soll: Vulkane und Fontänen zum auf den Boden stellen. Die sorgen auch für eine hohe Feinstaubkonzentration und sind absolut kein Umweltschutz-Highlight, sind aber zumindest leiser und der Müll kann im Anschluss, im Gegensatz zu dem von Raketen beispielsweise, mitgenommen und entsorgt werden. Wunderkerzen sehen übrigens auch ganz schön aus. Und im Endeffekt ist doch sowieso auch alles, was für Böller-Begeisterte vom Feuerwerk übrig bleibt, nur Schall und Rauch…
Wir lesen uns, Kristina
Ausgleichende Gerechtigkeit
Kürzlich war Welthundetag – und ein WWF (World Wide Fund For Nature)-Blog-Artikel fiel mir ins Auge. Es ging darin um die Klimabilanz unserer Hunde. Abgesehen davon, dass mir Menschen wie die Autorin, die keine Hunde mögen, ein klein wenig suspekt sind, hält der Bericht einige spannende Informationen bereit, die zumindest mir bislang so nicht bewusst waren. Thema: Klimabilanz. In Deutschland soll es 2020 bereits 10,7 Millionen Hunde gegeben haben, mittlerweile sind es sicherlich noch mehr. Laut einer TU Berlin-Studie von Kim Maya Yavor und Dr. Annekatrin Lehmann unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Finkenbeiner soll einer von ihnen mit einem Gewicht von 15 Kilogramm im Schnitt während eines 13-jährigen Lebens 8,2 Tonnen CO2 ausstoßen, 630 Kilo pro Jahr. Wenn man als Mensch das Klima nicht belasten möchte, sollen zwei Tonnen CO2 jährlich pro Person im Rahmen sein.
Mit 90% sei der Anteil des Hundefutters der größte im Hinblick auf die negativen Umweltauswirkungen. Der Tipp: eine Reduktion des Fleischanteils, mehr tierische Abfallprodukte, Innereien statt Muskelfleisch oder / und beispielsweise Insektenprotein-Futter. Des Menschen bester Freund produziere im Schnitt im Laufe seines Lebens rund eine Tonne Kot und 2.000 Liter Urin. Da ersteres unter anderem zu Überdüngung führen könne, sei die Entsorgung in kompostierbaren, plastikfreien Hundekotbeutel – abgesehen davon, dass niemand in einen Haufen treten möchte – nachhaltiger.
In den Kommentaren unter dem WWF-Artikel wurde bemängelt, dass man „mit einem anklagenden Artikel […] eher weniger für die Stärkung des Umweltbewusstseins in der Gesellschaft“ beitrage. Eher erreiche man „das Gegenteil bei Menschen, die ihre Vierbeiner als Familienmitglied ansehen“. Der Artikel stelle Hundehalterinnen und -halter an den Pranger. Das habe ich, selbst Hundehalterin – allerdings produziert mein 3 Kilo-Hund vermutlich keine Tonne Kot in seinem Leben – nicht so aufgefasst. Mich haben die Studie und die Infos eher zum Nachdenken gebracht, habe ich mich bislang doch aus mir selbst eigentlich unerfindlichen Gründen beispielsweise gegen Insektenfutter gewehrt. Ansonsten fliege ich immerhin so gut wie nie, habe kein Auto und entsorge die Hinterlassenschaften meines Hundes. An der Ernährung können aber sicherlich noch einige Stellschrauben gedreht werden, auch an meiner eigenen.
Was ich hingegen nicht unterschreiben würde: den Vergleich von ESU-Services-Gründer Niels Jungbluth von Haustieren mit Hobbys wie Skifahren oder Golfen. Genauso wenig wie den Vergleich von Matthias Finkbeiner, Leiter des Instituts für technischen Umweltschutz der TU Berlin, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die eine Person das eigene Wohlbefinden durch einen Hund steigere und die andere durch einen Porsche. Tiere sind seit 1990 auch vor dem (immer noch verbesserungswürdigen) Gesetz schließlich auch keine Sachen mehr. Von Kindesbeinen an mit Hunden aufgewachsen, bin ich da aber vielleicht empfindlich…
Wir lesen uns, Kristina
Saisonkalender - OKTOBER
Im Herbst: Waldpilze sammeln, Äpfel von den Bäumen pflücken und die Farbenpracht der Laubbäume genießen. Kaum eine andere Jahreszeit bringt so viel Abwechslung in die Natur. Das leuchtende Orange des Oktobers spiegelt sich auch auf unseren Tellern wider – Kürbis. Eine traumhafte Vielfalt an Obst bietet der Oktober.
Saisonales Rezept
Apfel-Rote Bete-Suppe
Zutaten
600 g Rote Bete, frisch
200 g Äpfel
200 g Möhren
250 ml Pflanzensahne, z.B. Mandel oder Soja
1,2 l Gemüsebrühe
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
3-4 TL Meerrettich
200 g Sojajogurt
1-2 Esslöffel Apfelessig
Salz und Pfeffer
Schnittlauch
Zubereitung
Gemüse mit einem Sparschäler schälen. Kerngehäuse aus dem Apfel entfernen und alles in 1 bis 2 cm große Würfel zerkleinern.
Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Öl in einem Topf erhitzen und beides für 2 bis 3 Minuten glasig anbraten. Das Gemüse hinzugeben und für 5 Minuten anbraten.
Mit Gemüsebrühe ablöschen und kurz aufkochen lassen.
Für weitere 40 bis 45 Minuten auf mittlerer Stufe köcheln lassen.
Mit einem Stabmixer die Suppe pürieren, sodass keine Stückchen mehr übrig bleiben.
Mit Pflanzensahne, Salz, Pfeffer und etwas Apfelessig abschmecken.
Sojajoghurt, Meerrettich, Salz, Pfeffer und Schnittlauch zu einem Dipp verrühren und damit die Suppe nach dem Servieren toppen.
Saftiger Apfel-Nuss-Kuchen
Zutaten
250 g Vollkorn-Dinkelmehl
100 g gemahlene Haselnüsse
150 g Zucker (alternativ mit Agavendicksaft süßen)
1 TL Zimt
1 EL Backpulver
1 Prise Salz
100 ml Öl
250 ml pflanzliche Milch
4 Äpfel
Zubereitung
Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel verrühren.
Öl und Milch hinzugeben und mit einem Rührgerät zu einem glatten Teig verrühren.
Mit Backpapier den Boden der Springform auslegen und die Ränder mit etwas Öl einfetten.
Den Teig in die Form geben. Äpfel schälen, vierteln und Kerngehäuse rausschneiden.
Die Apfelviertel auf der Rückseite mit einem scharfen Messer etwas einschneiden, auf dem Teig verteilen und ganz leicht andrücken.
Den Kuchen ca. 1 Stunde im Backofen bei 180°C Ober-/Unterhitze backen.
Tipp: Kennst du schon die vegane Schlagcreme von Rama? Sie passt super dazu!
K wie Knappheit
Das Thema Gas hängt wahrscheinlich vielen von uns gerade schon etwas zu den Ohren heraus, nicht, weil es nicht wichtig sei, sich genug zu informieren und Preissteigerungen einzuplanen, sondern weil gefühlt jeder zweite Artikel mit reißerischen Headlines den sowieso schon vorhanden Stress anfeuert. Deshalb geht es hier nun um eine andere, leider kaum weniger auswirksamkeitsstarke Knappheit: Auch Wasser wird ein immer mehr ins Blickfeld gerücktes Thema – laut Tagesschau sei die Lage im Osten Deutschlands am auffälligsten, Wasserknappheit sollen dort 67% der befragten Kommunen sehen. Während Barbara kürzlich schon ein paar Alltagstipps zum Energie sparen verraten hat – inklusive Wasser sparen beim Duschen – soll es heute darum gehen, wie man mit dem kostbaren Gut auch im Bereich Mode weniger verschwenderisch umgehen kann, Stichwort: Waschen.
Chip Bergh, seit 2011 CEO und Präsident bei Levi Strauss, soll seine Jeans ja angeblich nie waschen. Das wäre für mich persönlich im mancherorts etwas „abgefuckteren“ Berlin in meiner Kreuzberger Hood (liebs trotzdem, oder gerade deswegen), Stichwort U8, klebrige Bars und Co., nicht immer eine Option, aber: Generell gilt – einige Kleidungsstücke müssen viel seltener gewaschen werden als andere. Mit nur einem Waschgang weniger spart man bereits circa 50 Liter Wasser. Und tatsächlich wird empfohlen, vor allem Selvedge-Jeans erst nach rund 100 Mal Tragen zu waschen. Hat die Jeans nur leichte Flecken, kann auch ein Abtupfen, Einweichen oder eine komplette Handwäsche helfen; hat sie ihre Form verloren, reicht es bei vielen neueren Elasthan-Arten, die Denim ein paar Tage liegen zu lassen, sie soll dann, ganz ohne Waschgang, zu ihrem ursprünglichen Fit zurückfinden. Ist es eher der Geruch, der stört, ab ins Eisfach. Auch Wolle muss viel seltener gewaschen werden als gedacht. Die Fasern können Gerüche absorbieren und neutralisieren. Bei störenden Gerüchen sollte sowieso Lüften immer die erste Option sein, bevor die Maschine unnötig angeworfen wird. Wenn es dann doch soweit ist: halbleere Waschladungen vermeiden.
Übrigens – das geht natürlich weit über den Bereich Mode und Waschen hinaus – arbeitet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz an einer „Nationalen Wasserstrategie“, die Antworten geben soll, wie im Jahr 2050 die Wasserversorgung für Mensch und Umwelt in ausreichender Menge und notwendiger Qualität gesichert werden können soll. Damit stelle man sich den Folgen der Klimakrise. „Das reicht von einem umfassenden Gewässerschutz bis zum sorgsamen, wertschätzenden Umgang mit Wasser als unserem wichtigsten Lebensmittel. Die Strategie richtet sich gleichermaßen an Bund, Länder, Kommunen, Wasserwirtschaft und Bürgerinnen und Bürger, damit ein nachhaltiger Umgang mit Wasser gelingt, erklärt Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Ein paar Ideen der Bürgerinnen und Bürger gab es auch schon, darunter die Einführung eines Labels für wassergefährdende Stoffe auf Produkten, eine Art „Wasserampel“, ähnlich wie der NutriScore. Zudem könnte die Regenwassererfassung im privaten sowie gewerblichen Bereich gefördert werden. Warum nicht Regenwasser zum Balkonpflanzen gießen nutzen oder vielleicht sogar für die eigene Dusche?
Zumindest im Sommer und für alle Glücklichen mit Garten oder Terrasse ;-)
R wie Resteverwertung
Ob Nahrung, Getränke, Kleidung… Es wird viel zu viel einfach in den Müll geworfen. Dabei ließe sich daraus häufig noch einmal etwas Leckeres, etwas Schönes oder Praktisches machen, Stichwort: Resteverwertung. Wenn abgetragene Kleidungsstücke nicht mehr gut genug sind, um sie zum Beispiel weiter zu verschenken oder zu verkaufen, kann man sie zumindest teilweise oft noch dazu nutzen, kleine Täschchen, Geldbörsen, Tücher oder andere Accessoires aus ihnen zu machen. Upcycling lautet hier das Stichwort. Das Thema Resteverwertung ist im Bereich Lebensmittel besonders wichtig, angefangen beim Mindesthaltbarkeitsdatum.
Wie der Name es eigentlich schon verrät, müssen Lebensmittel in den seltensten Fällen genau an diesem Datum entsorgt werden, sehr häufig halten sie sich noch (lange) darüber hinaus. Die Zahlen geben an, bis zu welchem Datum das Lebensmittel seine spezifischen Eigenschaften wie Geschmack, Konsistent oder Farbe mindestens! behält. Sehr viel länger als angegeben genießbar sind häufig beispielsweise Eier, Milch, Marmelade, Brot, Nudeln und Reis oder auch Tofu. Bei Eiern lässt sich der Trick anwenden, sie in ein Glas mit kaltem Wasser zu legen – sinkt das Ei bis auf den Boden, ist es noch haltbar, schwimmt es oben, lieber die Finger davon lassen. Bei Milch kann man wohl mit am einfachsten von allen Lebensmitteln an Geruch und Konsistenz erkennen, ob sie noch genießbar ist.
Anders sieht es beim Verbrauchsdatum aus. Lebensmittel mit dieser Angabe sollten nach Ablauf des Datums aus gesundheitlichen Gründen tatsächlich nicht mehr gegessen werden.
Wer beispielsweise nach einem Dinner für Freundinnen und Freunde noch etwas übrig hat, wer sich beim Wocheneinkauf verschätzt hat oder sich nach dem Einkauf doch noch einmal umentscheidet, was gekocht werden soll, kommt ebenfalls mit dem Thema Resteverwertung in Berührung. Statt Essensreste wegzuwerfen: Einen mit (veganem) Käse überbackenen Auflauf kann man eigentlich aus allem zaubern, ebenso wie Bratlinge oder (Gemüse-)Suppen. Außerdem finden sich online mittlerweile viele Apps und Websites, auf denen man eingeben kann, was man an Zutaten Zuhause hat. Anschließend werden einem entweder Rezepte aus ausschließlich diesen Resten vorgeschlagen – oder solche, für die man im Supermarkt noch ein paar wenige zusätzliche Lebensmittel ergänzend besorgen muss. Restegourmet und Zu gut für die Tonne! sind zwei dieser hilfreichen Apps.
Happy cooking!
Eure Kristina
D wie „Do it Yourself!“
Selber machen statt neu kaufen! Ein wichtiger Ansatz für einen grünen Lebensstil. Es geht dabei nicht nur um die oben genannten Putzmittel oder um selbstgemachte Kosmetik, sondern auch um das Reparieren von beispielsweise Kleidung oder Geräten und Möbelstücken – statt diese neu zu kaufen. Selber kochen ist auch hier ein wichtiger Ansatz. So kannst du entscheiden, welche nachhaltigen Lebensmittel verwendet werden. Das Tolle an DIY ist, dass du sowohl Ressourcen als auch Geld sparen kannst.
E wie Energie sparen
Den Fernseher ausschalten statt auf Standby. Steckdosenleisten mit Ausschalter. Den Sicherungskasten ausschalten, wenn man in den Urlaub fährt. Es gibt einige Wege, wie man Energie sparen kann. Aber was bringt es genau? Und wie funktioniert es? Fakt ist:
29% des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf Privathaushalte. Dass ein Haushalt in einem Mehrfamilienhaus rund 300 Euro Stromkosten im Jahr sparen kann. Dass wir 67% unseres Energieverbrauchs im Haushalt fürs Heizen benötigen.
Also fangen wir doch erst einmal damit an, Energie beim Heizen zu sparen:
Duschkopf wechseln:
Wassersparende Duschköpfe haben einen kleineren Kopf und so wird das Wasser gebündelt. Einige Modelle besitzen sogar einen Durchflussbegrenzer. So kann man bis zu 30% Warmwasserkosten sparen.
Kürzer und kälter Duschen:
Für angenehm warmes Duschwasser wird viel Energie verwendet. Sobald wir unsere Duschzeit reduzieren, zum Beispiel auf höchstens fünf Minuten und nur ein wenig die Wassertemperatur senken, können wir nicht nur Warmwasser sparen, sondern auch Energie.
Unsere Umwelt und unsere Haut werden es uns danken.
Was ein Grad weniger Heizen alles bewirkt:
Bereits ein Grad weniger spart bis zu 6% Energie. Also abends ruhig mal die Heizung etwas runterstellen. Ein etwas kälteres Schlafzimmer sorgt übrigens auch für besseren Schlaf.
Auch ein Heizkörper braucht Luft zum Atmen:
Damit ein Heizkörper effizient arbeiten und sich die Wärme verbreiten kann, darf er nicht von Möbelstücken oder Vorhängen verdeckt werden.
So können wir locker bis zu 12% Energie sparen:
Fenster und Türen abdichten:
Wenn wir unsere Türen und Fenster abdichten, sparen wir viel Energie und nebenbei auch richtig Geld. Die elastischen Dichtungsbänder sind preisgünstig – und bringen viel! Besonders bei unbeheizten Räumen, wie zum Beispiel dem Keller, lohnen sich solche Abdichtungen, aber auch an der Wohnungstür zum eventuell kalten Treppenhaus sind sie sinnvoll.
Richtig lüften:
So lüften wir effizient: Heizung kurz ausschalten, Fenster weit öffnen, Innentüren ebenfalls aufmachen – und so einmal ordentlich für fünf bis zehn Minuten durch- und im Idealfall mit geöffneten Türen querlüften. Ineffizient lüften wir hingegen, wenn wir Fenster den ganzen Tag gekippt lassen. Dann kühlen auch die Möbel aus, entsprechend braucht unsere Heizung abends mehr Energie.
Die nächste Welle…
…dabei geht es diesmal ausnahmsweise nicht um die Corona-Pandemie, sondern ums Klima. Die Hitzewelle ist in vollem Gange, die Feuerwehr mancherorts im Dauereinsatz – dass der Klimawandel und (zu) heiße Temperaturen zusammenhängen, dürfte wohl den meisten klar sein. Dass sich alsbald etwas an unser aller Leben ändern muss, lässt sich auch nicht (mehr) bestreiten. Aufgrund der akuten Waldbrandgefahr ist es aktuell aber besonders wichtig, einige Dinge zu beachten, um selbige nicht noch zusätzlich, im wahrsten Sinne des Wortes, zu befeuern.
1. Von März bis Oktober besteht striktes Rauchverbot in Wäldern, in einigen Bundesländern sogar das ganze Jahr. Aktuell ist es doppelt so wichtig, das auch zu befolgen. Bis zu 100 Euro kann es übrigens kosten, wenn man sich vermeintlich gut versteckt zwischen den Bäumen doch ein Kippchen anzündet.
2. Grillen gehört sicherlich zu beliebtesten Sommeraktivitäten, aber auch hier gilt: nicht im Wald, außer ihr findet eine gekennzeichnete Feuerstelle. Das gilt auch für Lagerfeuer.
3. Weniger offensichtlich: Wer mit dem Auto aus der Stadt rausfährt, für einen schönen Spaziergang, mit oder ohne tierische Begleitung, sollte darauf achten, nicht auf Grasflächen zu parken. Auch so können Feuer entfacht werden, beispielsweise durch heiße Abgasanlagen.
Der Hitzerekord in Deutschland soll übrigens bei 41,2 Grad liegen, auf diese Temperatur soll das Thermometer 2019 geklettert sein. Am 20. Juli dieses Jahr wurden 39,5 Grad gemessen. Solche Hitzewellen, wie wir sie aktuell erleben, werden in Zukunft wohl immer häufiger auftreten. Bis 2060 mindestens, unabhängig von den Klimaschutzbemühungen, sind sich Expertinnen und Experten sicher. Das heißt aber keinesfalls, dass wir selbige vernachlässigen sollten!
Französische Erdbeertarte
Um sich noch mehr Frankreich-Flair nach Hause zu holen, könnt ihr den Teig auch in kleine Tartelettes-Formen füllen. Diese kleinen Erdbeer-Törtchen (Tartelettes aux fraises) sind ein Klassiker in fast jeder französischen Bäckerei. Achtet beim Backen jedoch darauf, dass ihr den Teig schon nach 15 Minuten aus dem Ofen holt, das restliche Rezept könnt ihr übernehmen.
Zutaten für 1 Kuchen oder 7 Tartelettes
Für den Teig:
240 g Weizenmehl
90 g Margarine
60 g Zucker
8 g Vanillezucker (1 Päckchen)
Salz
50 ml pflanzliche Milch (z.B. Hafer- oder Reismilch)
Hülsenfrüchte zum Blindbacken (z.B. Linsen)
Für den Belag:
500 g frische Erdbeeren
1 Packung Vanillepuddingpulver
500 ml Hafermilch
40 g Zucker
Vorgehen (30 Minuten Zubereitungszeit / 1 Stunde Wartezeit)
1. Den Ofen auf 180° Ober- und Unterhitze vorheizen.
2. Für den Teig, die Margarine, 60 g Zucker, Vanillezucker und eine Prise Salz in einer großen Schüssel verrühren. Danach das Mehl und 50 ml pflanzliche Milch dazugeben, miteinander verrühren und alle Zutaten so lange mit den Händen verkneten, bis ein glatter Teig entstanden ist.
3. Eine große Quiche-Form mit Margarine einfetten und den Teig darin verteilen. Ein Backpapier auf den Teig legen und mit ca. 2 Händen voll Linsen zum Blindbacken beschweren.
4. Den Kuchen auf mittlerer Schiene für 20 Minuten backen. Erst wenn der Kuchen vollständig abgekühlt ist, die Linsen und das Backpapier entfernen. (Die Linsen können nach dem Backen ganz normal für weitere Rezepte aufbewahrt werden.)
5. Für den Belag, den Pudding mit der Hafermilch und dem Zucker nach Packungsanleitung kochen und anschließend in eine kleine Schüssel umfüllen. Wenn ihr sofort eine Frischhaltefolie auf die oberste Schicht des heißen Puddings legt und bis zum Rand abdichtet, verhindert ihr, dass sich eine Haut auf dem Pudding bildet.
6. Wenn der Pudding vollständig abgekühlt ist, könnt ihr ihn noch einmal verrühren, sodass er schön cremig wird. Abschließend den Pudding auf dem Kuchenboden verteilen und mit geschnittenen Erdbeeren garnieren.
Die Erdbeertarte sollte am besten frisch gegessen werden.
Ein tolles Rezept von Tina´s veganem Blog "Food For Nomads"
Geben und nehmen
„Was auf den Teller kommt, wird gegessen!“ – ein mittlerweile sicherlich etwas veralteter Spruch, der vor allem Kindern gegenüber früher häufig gesagt wurde, wenn es um Frühstück, Mittag- oder Abendessen geht. Natürlich soll niemand zum Essen gezwungen werden, der Ansatz ist dennoch nicht verkehrt: Wir verschwenden zu viele Lebensmittel. In Deutschland sind es wohl schätzungsweise rund 150 Gramm pro Kopf pro Tag, in der Schweiz sogar nochmal gut 100 Gramm mehr…
Mit Apps wie „Too good to go“ und den so genannten SOS-Tüten mit Lebensmitteln, die bei verschiedenen Liefer- oder Abholdiensten für deutlich günstigere Preise eingekauft werden können, bevor sie aussortiert würden, ist schon mal ein guter Schritt getan. Ich liebe zum Beispiel die Überraschung, welche Waren mich jedes Mal erwarten – und wenn das dann Dinge sind, die ich sonst vielleicht übersehen oder mir aus Kostengründen nicht kaufen würde, noch besser. In der Schweiz hatte man nun eine weitere Idee.
Wenn der eigene Kühlschrank gut gefüllt ist, man sich dann aber doch fürs Restaurant entscheidet, zum Dinner eingeladen wird oder vor einem anstehenden Urlaub einfach zu viel gekauft hat, wandern die Lebensmittel schnell mal nach ganz hinten und enden letztlich in der Tonne. Viel zu schade, denn bestimmt hätte jemand anders sie verwerten können. Deshalb hat Madame Frigo, ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Luzern, den Einfall, in der Schweiz öffentlich zugängliche Gemeinschaftskühlschränke aufzustellen, die allen Interessierten als Tauschplattformen zur Verfügung stehen. Erlaubt sind Obst und Gemüse, Brot sowie verschlossene Produkte, die das Verbrauchsdatum noch nicht erreicht haben. Nicht erlaubt sind Fleisch, Fisch, Alkohol sowie schon geöffnete oder verarbeitete Produkte.
So genannte „Kühlschrankgottis“ übernehmen die Betreuung und Pflege der Kühlschränke und kontrollieren die Inhalte. Die Benutzung der Kühlschränke erfolgt dennoch eigenverantwortlich. 102 Standorte gibt es bereits, das Gros in Zürich und Bern, weitere sollen folgen. Ohne die Zusammenarbeit mit Freiwilligen wäre das Projekt nicht möglich. Wer also helfen möchte oder vielleicht sogar selbst einen Gemeinschaftskühlschrank aufstellen und betreuen möchte – hier könnt ihr Kontakt aufnehmen. Habt ihr so etwas schon mal Deutschland oder anderen Ländern gesehen?
Was
zum
Nach
denken…
Wir leben auf Pump! Vielleicht kennt das die/der eine oder andere aus dem Privatbereich, wenn man sich doch mal wieder etwas gegönnt hat, das Konto aber eigentlich schon am Limit ist – ganz vielleicht schreibe ich hier aus eigener Erfahrung… Das ist zwar nicht empfehlenswert, hat aber meist keinen allzu negativen Einfluss auf die Welt. Anders verhält es sich mit den ökologischen Ressourcen der Erde.
Eigentlich sollte die Menschheit nur so viel verbrauchen, wie die Erde auch nachproduzieren kann, allerdings: Vor wenigen Tagen war in Deutschland „Earth Overshoot Day“, Erdüberlastungstag. Bereits an Tag 125 des Jahres 2022 haben wir hierzulande alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die bei einer nachhaltigen Nutzung eigentlich für das ganze Jahr hätten reichen sollen. Es wurde also circa drei Mal so viel verbraucht wie es im besten Fall hätte sein sollen. Die Gründe liegen unter anderem im hohen Energieverbrauch, in der CO2-Belastung und der Massentierhaltung.
Es gibt auch Länder bzw. Staaten, die ihre Ressourcen noch früher aufgebraucht haben als Deutschland – teilweise war es mancherorts schon im Februar soweit. Jamaika hingegen wird wohl erst im Dezember den Tag X erreichen, Chapeau! Der weltweite, länderübergreifende „Earth Overshoot Day“ fiel 2021 übrigens auf den 29. Juli. Ob er dieses Jahr noch früher „stattfindet“?
Was man als Einzelperson tun kann, ist eigentlich klar – u.a. weniger tierische Produkte konsumieren, öfter Secondhand kaufen, das Fahrrad statt das Auto nehmen, den Zug statt den Flieger, No waste-Produkte bevorzugen, nachhaltige Produkte wählen… Manchmal verdeutlichen Zahlen, wie die oben genannten, noch einmal konkret und greifbar, was wirklich schiefläuft. Vielleicht regen sie ja jemanden zum (erneuten) Nachdenken an…
Eure Kristina
Saisonkalender - April
Endlich, der Frühling ist da und somit steigt auch die Vielfalt an saisonalen Produkten und heimischem Gemüse allmählich. Vor allem auf Spargel kannst du dich freuen. Ob pur, als Risotto oder im Salat – die Stange hat einiges zu bieten und ist wahnsinnig gesund. Bei den Kräutern gesellt sich vor allem Brennnessel, Dill und Waldmeister hinzu.
Saisonales Rezept
Spaghetti mit Bärlauchpesto und grünem Spargel
Zutaten
200 g Spaghetti
2 Bund Bärlauch
4 EL Olivenöl
2 EL Pinienkerne
300 g Spargel, grün
½ Knolle Fenchel
2 EL Crème fraîche
Zubereitung
Den Bärlauch abspülen und trocken tupfen. In einen hohen Becher geben, ein bisschen Salz dazugeben und das Olivenöl darauf gießen. Die Pinienkerne in einer Pfanne goldbraun rösten (ohne Fett) und zu dem Bärlauch geben. Mit dem Stabmixer zu einer feinen Masse pürieren.
Den Spargel putzen und in mundgerechte Stifte schneiden. Den Fenchel nach dem Abspülen in feine Scheiben schneiden.
Das Wasser für die Nudeln aufsetzen. Während diese kochen, in einer Pfanne etwas Öl erhitzen und den Spargel etwa 8 Minuten mit in der Pfanne dünsten. Dann den Fenchel dazugeben und bis zum gewünschten Garpunkt braten. Zuletzt 2 EL Crème fraîche und das Pesto mit in die Pfanne geben.
Die Nudeln abgießen und ebenfalls in die Pfanne füllen. Alles gut verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
veganer Rhabarberkuchen
Zutaten
500 g Rhabarber, geschält und in Stücke geschnitten.
2 EL Kokosblütenzucker
150 g Rohrzucker
300 ml Sojamilch (Sojadrink)
6 EL Pflanzenöl
250 g Dinkelmehl
10 g Weinsteinbackpulver
1 Pck Vanillepuddingpulver
Zubereitung
Den Rhabarber mit dem Kokosblütenzucker mischen und zur Seite stellen. Den Rohrzucker in der Sojamilch auflösen, das Pflanzenöl dazugeben. Mehl, Backpulver und Puddingpulver gut mischen.
Jetzt die Mehlmischung zur Sojamilchmischung geben und alles mit einem Handrührgerät gut verrühren. Es sollten Blasen im Teig sichtbar sein.
Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Eine Springform mit Backpapier auslegen und die Seiten einfetten. Den Rhabarber zum Teig geben, nochmal alles verrühren und in die Springform füllen. Mit Heißluft bei 175 °C 30 Minuten backen.
Den Kuchen aus dem Ofen holen und ca. 15 Minuten in der Form kühlen lassen. Dann den Springformrand, falls nötig, vorsichtig mit einem Messer lösen und entfernen. Den Boden erst entfernen, wenn der Kuchen vollständig ausgekühlt ist.
Tag der Erde
Auch wenn eigentlich jeder Tag „Earth Day“ sein sollte – es ist trotzdem eine wichtige Aktion, am 22. April, dem „Tag der Erde“, mit kreativen Umweltprojekten auf Themen wie Nachhaltigkeit und die „Wiederherstellung“ des Planeten und seiner Ökosysteme aufmerksam zu machen! Das Motto 2022 lautet in Deutschland: „Deine Kleider machen Leute. Nachhaltig, Bio & Fair steht Dir und der Erde besser.“ Dabei geht es um die Menschen, die unsere Kleidung produzieren, um die Natur und nicht zuletzt auch um die Personen, die die Kleidung tragen. Jede und jeder kann etwas Gutes tun, ob privat oder beruflich – angefangen dabei, darauf zu achten, wie die eigene Kleidung hergestellt wird bis hin zum Waschen oder letzten Endes zum Entsorgen von selbiger.
Die Initialen der der Non-Profit-Organisation Earth Day International tragen zugleich die Philosophie in sich: Das „E“ steht für „Erziehung“, hin zu umweltbewusstem Handeln, ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit Aktionen, um mit positivem Beispiel voranzugehen. Das „D“ steht für Dialog, damit Erkenntnisse und Erfahrungen ausgetauscht und umgesetzt werden können, während das „I“ auf die Initiative hinweist, denn die bewirkt Veränderungen. So veranstaltet die Non-Profit-Organisation beispielsweise „Earth Day“-Workshops in Schulen, setzt Seminare und Workshops in Unternehmen um und übernimmt Sponsorships für Umweltprojekte.
Ein Zukunftsprojekt, das der Organisation am Herzen liegt, ist das Projekt Bee2025, zu dem man recht einfach beitragen kann: Bienen brauchen Futter – bei der nächsten anstehenden Balkon- oder Gartenbepflanzung könnt ihr also ein Augenmerk darauf legen, Kräuter und / oder Pflanzen danach auszuwählen und die Entscheidung für bienenfreundliches Grün zu treffen. Außerdem kann der Anstoß gegeben werden, mehr bienenfreundliche Blumen im öffentlichen Raum zu verbreiten und generell keine Pestizide zu verwenden. Auch eine Option: Bienenpatin oder -pate werden. Für einen überschaubaren jährlichen Beitrag im meist zweistelligen Bereich gibt’s je nach Organisation beispielsweise eine persönliche Patenschaftsurkunde, ein Glas Honig und eine Saat-Tüte mit einer bienenfreundlichen Blühmischung. Euer bezahltes Geld wird unter anderem in den Schutz und die Pflege der Bienen sowie in die Schaffung ihrer Lebensräume investiert.
Alle weiteren Infos zum „Earth Day“, der bereits im Jahr 1970 als spontane Studentenbewegung in den USA entstand, findet ihr unter anderem auf der Website der Non-Profit-Organisation sowie hier.
(Foto: https://earthday.de, 22.04.2022)
Saubere Sache!
Okay, erst einmal steht zwar noch das Oster-Wochenende an, aber dennoch könnt ihr euch das darauffolgende Wochenende schon einmal im Kalender notieren – wenn ihr in Berlin lebt oder durch Zufall zu Besuch seid: Am Samstag, den 23. April, findet der Auftakt der CleanUp Saison 2022 am Berliner Landwehrkanal statt! Clean River Project e.V. möchte gemeinsam mit euch – bzw. uns – den Landwehrkanal von Plastik- und anderem Müll befreien.
Gesammelt wird auf dem Wasser und am Ufer. Clean River Project e.V. stattet die Helferinnen und Helfer mit Utensilien wie Müllsäcken, Handschuhen und Greifern aus, darüber hinaus gibt’s ein paar Stand Up Paddle Boards vom StandUpClub Berlin für erfahrene Paddlerinnen und Padler, die mit eigenem Trocken-/Neoprenanzug ausgestattet sind. Kayaks gibt es von Kayak Berlin Tours. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, bei einem Getränk mehr über das Clean River Project zu erfahren.
Los geht’s um 14 Uhr am Carl-Herz-Ufer mit einer Begrüßung, dem Verteilen der Müllsammelutensilien und einer Paddeleinweisung. Um 14.15 Uhr beginnen die Paddeltour und das Müllsammeln bis zum Dreiländereck, um 16.30 Uhr wird dort ein Gruppenfoto der Paddlerinnen und Paddler geknipst. Anschließend wird der Müll abgeladen, es gibt eine Verlosung, ein Gruppenfoto und einen gemeinsamen Ausklang. Hier könnt ihr euch registrieren; Fragen könnt ihr an events@cleanriverproject.destellen.
Hauptstadt-Hilfe
Aktuell fühlt es sich manchmal vielleicht komisch an, sich ganz nebenbei und ganz selbstverständlich Dinge zu gönnen wie einen Snack hier, einen Drink da… Während am Hauptbahnhof Geflüchtete aus der Ukraine eintreffen, die nur noch das haben, was sie zusammenpacken und mitnehmen konnten. Neben direkten Geld- oder Sachspenden gibt es in Berlin viele schöne Möglichkeiten kleiner und großer Unternehmen, das Kaufen zwischendurch mit einer Spende zu verbinden.
Trinken für einen guten Zweck könnt ihr zum Beispiel im Frühstück 3000. Alle Erlöse des Kyiv Mule (Wodka+Matcha+Lime+Ginger Beer) gehen, solange der Krieg andauert, an World Central Kitchen, eine Organisation, die warme Mahlzeiten in der Ukraine für Geflüchtete zur Verfügung stellt.⠀
Die Backmanufaktur Maitrevite spendet noch bis zum 31. März 2022 je einen Euro pro verkauftem Butter-Pfannkuchen an die Ukraine-Hilfe Berlin.
Märkisches Landbrot aus Berlin hat ein „Peace“-Brot aus der Taufe gehoben. Von jedem verkauften Brot gehen 0,50 Euro an Fundacja Ocalenie. Speziell bei der Bio Company gehen die Spenden an die Ukraine-Hilfe Berlin e.V.
Calm Coffee Berlin verkauft „Ukraine Limonade“ in den Farben der ukrainischen Flagge für 5 Euro. Die Hälfte des Erlöses wird an Aktion Deutschland hilft gespendet.
In Berlins Hundecafé FellFreunde gibt’s blau-gelbe Cupcakes, von deren Erlös jeweils ein Euro an Be an Angel e.V. gespendet wird.
„Blumen statt Worte“ heißt es bei Marsano Berlin. Der Erlös des schönen gelben Frühlingsstraußes ab 60 Euro, der exklusiv in der deutschen Hauptstadt geliefert wird, geht an die Hilfsorganisation Help for Ukraine Berlin. Die Aktion läuft noch bis mindestens zum 1. April 2022.
Der Berliner Designer Kilian Kerner präsentierte letzte Woche während der Berlin Fashion Week seine neue Kollektion – mit einem besonderen Finale, bei dem er gemeinsam mit allen Models und Mitarbeitenden in schwarzen „Peace“-Hoodies auf den Laufsteg kam, während im Hintergrund Videos mit rund 100 „Stop the war“-Botschaften liefen. Der Hoodie kann nun noch bis zum 30. März 2022 im Kilian Kerner-Webshop für 69 Euro erstanden werden. Der Gewinn wird im Rahmen der Organisation „Ein Herz für Kinder“ für die Ukraine gespendet.
Ebenfalls eine besondere Hilfsidee: Lena Manzhos ist Portrait-Fotografin aus Kyiv und kürzlich in Berlin angekommen. Sie bietet Fotoshooting für eine Spende an.
Ab dem 2. April und bis zum 1. Mai 2022 könntet ihr außerdem die Fotoausstellung „In The Name Of Freedom“ besuchen. Die Exhibition wird von Chaussee 36 Photo Foundation gemeinsam mit der Ukrainian Women Photographers Organization umgesetzt und zeigt eine dokumentarische und gleichzeitig intime, tragische Vision eines Landes, das sich nun im Krieg befindet. Die Spenden aus dem Print- und Getränkeverkauf werden an Be an Angel gespendet.
Ich packe meinen Koffer...
"Ich packe meinen Koffer, um mich auf eine Reise zu begeben, von der ich nicht weiß, was mich erwarten wird. Denn dort, wohin ich fahren werde, herrscht Krieg."
"Wir packen viele Kisten mit euren Sachspenden, denn sie werden benötigt. An der Front."
"Der Krieg ist nicht hier. Nein. Er ist 9 Stunden und 41 Minuten entfernt."
"Es sind 15 Tonnen! 15 Tonnen Hilfsgüter."
Sie sagen: "Die Leichensäcke kommen auf die Palette der Soldaten."
"... und er ist spürbar. Der Krieg."
"So hilflos. So traurig. Aber alle packen mit an. Für den Frieden."
"Wir haben Platz. Platz für Frauen und Kinder. Platz für ein Ticket in die Sicherheit."
"Es sind so viele Menschen. So viele, die Schutz suchen. So viele, die fliehen müssen. Fliehen vor dem Krieg."
Sie sagt zu mir: "Ich habe noch einen Hund. Er ist bei meinem Mann geblieben."
Sie schaut mir in die Augen: "Ich liebe ihn. Ich liebe meinen Mann."
Und sie sagt zu mir: "Sie ist das einzige, was mir geblieben ist."
"... und er ist spürbar. Der Krieg."
"Da stehen wir nun. In Sicherheit. Aber nach dem Frieden suche ich verzweifelt."
"... und die Kinder."
"5 Frauen, 6 Kinder und eine Katze - was ist mit dem Rest?"
"Sie packen ihren Koffer. Doch wofür?"
"Für den Frieden!"
Saisonkalender - Februar
Der Februar bietet eine etwas geminderte regionale Auswahl an. Nichtsdestotrotz lassen sich aus Champignons, Chicorée oder auch Grünkohl leckere und vor allem gesunde Gerichte herstellen. Gerade beim Grünkohl hast du im Februar die letzte Chance, ihn zu genießen, bevor die Saison vorbei ist. Bei den Kräutern sieht es ähnlich aus wie im Januar. Basilikum, Koriander oder auch Lorbeer verfeinern jedes Rezept.
Saisonales Rezept
Grünkohl, vegetarisch oder vegan
Zutaten
500 g Grünkohl, frisch oder TK, gehackt
500 g Kartoffeln, vorwiegend festkochend
2 Zwiebeln
200 g Räuchertofu
200 ml Wasser
1 ½ EL Gemüsebrühe
1 EL Butter oder Pflanzenfett
50 ml Senf, mittelscharf
Salz und Pfeffer
Zubereitung
Die Zwiebeln bzw. Schalotten fein würfeln und in 50 g Butter oder Pflanzenfett glasig anschwitzen. Den Grünkohl hinzugeben und ebenfalls leicht dünsten. Mit 400 ml Wasser auffüllen, das Gemüsebrühepulver dazugeben und bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen, in kleine Würfel schneiden und in kaltem Wasser ruhen lassen. Den Räuchertofu in kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne mit dem restlichen Fett kross anbraten.
Nach 45 min. Kochzeit des Grünkohls die Kartoffelwürfel hinzugeben und weitere 20 min. köcheln lassen. Nun den Räuchertofu hinzufügen und weitere 15 Min. kochen. Mit Salz, Pfeffer und reichlich Senf abschmecken.
Beilage
Chicorée-Orangen-Salat mit Walnüssen
Zutaten
500 g Chicorée
2 Orangen
1 EL Honig
3 EL weißer Balsamessig
4 EL Walnussöl
Salz
40 g Walnusskerne
frische Petersilie
Zubereitung
Chicorée waschen, putzen, längs halbieren und den Strunk keilförmig herausschneiden. Blätter klein schneiden. Orangen schälen und Filets herausschneiden. Dabei den Saft auffangen und das restliche Fruchtfleisch ausdrücken.
Orangensaft mit Honig, Essig und Öl verrühren. Mit Salz abschmecken. Walnüsse grob hacken. Petersilie waschen und trocken schütteln.
Orangenfilets mit Chicoree und Dressing vermengen. Salat mit Walnüssen und Petersilie bestreut servieren.
C wie Chemiefrei
Der alljährliche Frühjahrsputz steht bevor – für manche geht’s in ein paar Wochen los, pünktlich zum Frühlingsbeginn am 20. März, andere nutzen bereits die ersten beiden Monate des neuen Jahres, um die Fenster von Wohnung oder Haus wieder sonnenstrahlendurchlässig zu machen und die sich im trüben Winter angesammelten Staubschichten auch auf den höchsten Regalen und in den hintersten Ecken Lebewohl zu sagen. Und so verlockend es auch sein mag, jetzt zur Chemiekeule zu greifen – es geht auch nachhaltiger und umweltfreundlicher.
Vor allem Putzmittel fürs Badezimmer enthalten oft Chemikalien wie Chlor, warum also nicht auf Hausmittel zurückgreifen, die tatsächlich funktionieren und die die chemischen Reinigungsmittel ersetzen können. Backpulver beispielsweise ist ein echter Allrounder, gegen Urinstein, fürs Säubern des Waschbeckens oder der Fliesenfugen. Auch zum Entfernen von Fettflecken in der Küche oder für einen wieder wie neu strahlenden Backofen eignet sich das Wundermittelchen. Besteck und Töpfe blitzen ebenfalls wieder und Tee- oder Kaffeerückstände in Gläsern oder Tassen haben keine Chance mehr. Das Backpulver einfach in warmem Wasser auflösen und als Flüssigkeit oder als Paste verwenden.
Ein weiteres Essential für den Frühjahrsputz: Essig. Mit der doppelten Menge Wasser gemischt, entsteht ein hilfreicher Reiniger für die Küche. Keine Angst vor dem Geruch, der verschwindet so schnell wie er gekommen ist. Apfelessig ist übrigens auch besonders gut für die Haare, er ist antifettend, entfernt Rückstände von Haarpflegeprodukten, kann das Haarwachstum anregen sowie Spliss, Schuppen und Juckreiz vorbeugen – das nur am Rande.
Zurück zur Wohnung bzw. zum Haus! Zitronensäure sollte in eurem Repertoire ebenfalls nicht fehlen. Ein bis zwei Teelöffel mit Wasser mischen und Kalkablagerungen gehören der Vergangenheit an. Eine aufgeschnittene Zitrone tut’s manchmal auch schon…
Auch für die Fenster braucht es nicht unbedingt einen Glasreiniger aus dem Drogeriemarkt. Die Scheiben können mit lauwarmem Wasser vorgeputzt werden, anschließend einen Schuss Spiritus – oder alternativ ist Essigessenz auch hier eine gute Wahl – in den Eimer Wasser geben und nachpolieren. Vorsicht: Dichtungen und Rahmen aussparen. Zu guter Letzt die Fenster mit Zeitungspapier trocknen, so werden unschöne Schlieren vermieden.
Neben dem Umgehen von Chemikalien gibt’s übrigens einen weiteren positiven Side Effect, wenn ihr auf Hausmittel, die die meisten wohl sowieso schon Zuhause haben, zurückgreift statt Putzmittel zu kaufen: Ihr spart einiges an Plastikmüll. Frohes Putzen!
Eure Kristina
Saisonkalender - Januar
Im Januar gibt es trotz der kühlen Temperaturen einige saisonale und heimische Gemüsesorten, aus denen sich Leckeres zaubern lässt. Champignons, Chicorée, Rosenkohl, Steckrüben und auch Lauch sind beliebte Regional-Produkte im ersten Monat des Jahres. Und auch die Schwarzwurzel ist ein Januar-Klassiker und wird nicht umsonst „Spargel des Winters“ genannt. Beim Salat ist der Feldsalat eine gute Wahl für den Januar und bei den Kräutern haben vor allem Basilikum, Koriander, Lorbeer, Petersilie und auch Schnittlauch Saison.
Saisonales Rezept
Apfel-Rosenkohl-Auflauf mit Feldsalat
Zutaten
1,5 kg Kartoffeln, vorwiegend festkochend
750 g Rosenkohl
2 Äpfel
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
frische Petersilie
200 ml Sahne (pflanzliche Alternative)
200 ml Gemüsebrühe
1 TL Muskatnuss
Salz und Pfeffer
Zubereitung
Kartoffeln, Äpfel, Zwiebel und Knoblauch würfeln, Petersilie hacken und zusammen mit dem Rosenkohl in eine Auflaufform geben. Aus den restlichen Zutaten eine Soße rühren und über das Gemüse schütten.
Alles für ca. 25 min. bei 200 Grad Umluft im Ofen backen.
Zutaten
Feldsalat
Schnittlauch
Für das Dressing
Leinsamen ÖL
Apfelessig
Agavendicksaft
Senf
Salz
Pfeffer
Zubereitung
Salat waschen, Schnittlauch hacken und das Dressing anrühren.
Reingeschlüpft...
…und nie wieder raus. Wisst ihr, was heute für ein Tag ist? Klar, BarMAG-Tag, Freitag… und Internationaler Tag der Jogginghose! Die Idee entstand bereits im Jahr 2009, als vier Österreicher an Karneval gemeinsam mit ihrer Schulklasse in Jogginghosen zur Schule kamen. 2010 war dann allerdings Ferienzeit, so dass schließlich eine Veranstaltung auf Facebook daraus wurde, inklusive einem Aufruf, (peinliche) Fotos von sich in Jogginghose an ungewöhnlichen Orten zu teilen – mit zum Debüt schon sage und schreibe 130.000 Teilnehmenden.
Ein Schattendasein fristet die Jogginghose in Berlin ja schon längst nicht mehr, gehört sie in der deutschen Hauptstadt doch fast zum guten, zum stylischen Ton. Und spätestens seit der Pandemie und den zahlreichen im Home Office arbeitenden Menschen ist sie auch in anderen kleinen und großen Städten zum liebsten Kleidungsstück avanciert. Warum extra umziehen, wenn man in der Mittagspause kurz einkaufen, eine Runde um den Block oder ins Café nebenan geht? Wer dabei nicht gänzlich auf das Feeling, sich „zurecht gemacht“ zu haben, verzichten möchte, trägt einfach Heels zur Jogginghose, Stilbrüche haben schließlich immer was.
Die Geschichte der Jogginghose begann übrigens schon vor rund einem Jahrhundert, in den 20er Jahren, mit Émile Camuset, Gründer des Labels Le Coq Sportif, der eine Pants für Sportler auf den Markt brachte. Es hat also etwas gedauert, aber letztlich hat es die Hose vom Gym in die Videokonferenzen im Home Office, auf die Straße und sogar auf die Laufstege geschafft.
Ergänzend zum Tag der Jogginghose fehlt nun vielleicht noch ein Internationaler Tag der Leggings, ein weiterer Alltime-Favourite, der mittlerweile ebenfalls gesellschaftsfähig geworden ist. Was es hingegen schon gibt: den Weltknuddeltag, der ist ebenfalls heute, ob mit oder ohne Jogginghose…
Wir lesen uns,
Kristina
Was Achtsamkeit mit Nachhaltigkeit zu tun hat…
Denke ich an das Wort Achtsamkeit, verbinde ich damit Meditationsübungen, Mandalas zum Ausmalen – oder wieder irgendeine Selbstoptimierungsform, um weniger Stress im Leben zu haben. Aber durchbreche ich dieses Gedankenkonstrukt, fällt mir auf, dass viel mehr dahinter steckt. Und dass es mich am Ende zu meinem Lieblingsthema „Nachhaltigkeit“ führt.
Achtsamkeit bedeutet eigentlich nichts anderes, als sich im Klaren über etwas zu sein. Also, dass ich mir über etwas bewusst bin, darüber, was ich tue und damit achtsam (überraschend) umgehe. Zum Beispiel, dass man sich im Klaren darüber ist, was für einen ökologischen Fußabdruck man hinterlässt.
Ein achtsames Leben im Sinne der Nachhaltigkeit zu führen, kann auch bedeuten, dass man sich selbst etwas Gutes tun möchte und auf Lebensmittel und Hygieneprodukte in BIO-Qualität zurückgreift – oder sich Gedanken über den eigenen Konsum macht. Stelle dir doch vor einem Kauf folgende Fragen: Brauche ich das jetzt wirklich? Wie oft werde ich es verwenden? Kann ich es mir irgendwo leihen?
Aber was ist mit der eigenen, persönlichen Achtsamkeit? Hat das auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun?
Im Buddhismus glaubt man, man ist achtsam zu bzw. mit sich, wenn man es schafft, den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen. Man entscheidet sich dafür, die eigene Aufmerksamkeit auf den aktuellen Moment zu lenken und sich dabei nicht ablenken zu lassen. Dabei sollen wir lernen, uns auf uns selbst zu konzentrieren und uns selbst wahrzunehmen.
Klingt spannend, aber wie sieht so etwas im Alltag aus: Wir alle kennen den Autopiloten. Zum Beispiel putzen wir jeden Morgen unsere Zähne und machen uns dabei vermutlich – zumindest viele von uns – wenig Gedanken darum, wie wir sie putzen, sprich in welcher Reihenfolge oder wie viel Zahnpasta verwendet wird. Ähnlich ist es beim Essen. Ich esse einfach. Ich denke nicht darüber nach, dass ich mir jetzt ein Stück abschneide, die Gabel in meinen Mund führe und dann mit dem Kauen beginne. In diesem Moment bin ich unachtsam, weil ich mich nicht auf die Tätigkeit konzentriere, die ich gerade ausübe. Aber im Ernst, ich bin einer der größten Morgenmuffel, da werde ich bestimmt keinen Nerv dazu haben, mir Gedanken darüber zu machen, dass ich jetzt meinen Schneidezahn putze.
Super finde ich hingegen den Ansatz, sich in wichtigen Momenten nur auf die eine Sache zu konzentrieren. Sich nicht ständig ablenken zu lassen – und sollten die Gedanken doch mal wieder abschweifen, diese wieder wertungsfrei zurück zu holen und sich auf die Tätigkeit zu fokussieren. Es gibt eine ganze Reihe Übungen dazu auf Youtube. Ich selbst habe es schon mehrmals versucht und bin überzeugt von dem Ansatz, nur leider ist es mir bislang noch nicht gelungen, dies wirklich fest in meinen Alltag zu manifestieren.
Aber was hat das jetzt mit Nachhaltigkeit zu tun? Wir können nachhaltig zu uns sein. In dem wir uns zum Bespiel nur so viel Arbeit aufhalsen, wie wir uns auch zutrauen, so viel, wie unser Stresslevel es zulässt. Durch die Verbindung zu uns selbst erkennen, wann es genug ist und mit Liebe gegensteuern – ähnlich wie bei dem Ressourcen-Verbrauch aus der Natur: Zu viel Plastik ist nicht gut für unsere Meere – also versuche ich weniger zu verbrauchen. Zu viel Stress ist nicht gut für meine Seele, also versuche ich mich weniger stressen zu lassen und Relax-Zeiten in meinen Alltag einzubauen.
Ich glaube, es ist wichtig, Rücksicht auf unsere Umwelt, aber auch Rücksicht auf sich und den eigenen Körper zu nehmen. Denn wenn wir gut zu uns sind, können wir auch gut zu anderen und gut zu unserer Umwelt sein.
Wir lesen uns, Barbara
Im neuen Jahr…
…wird alles anders! Aber – offensichtliche Wünsche wie eine Verbesserung der Pandemie-Situation mal außen vor gelassen – muss es das? Zuerst einmal wünschen wir euch natürlich noch ein glückliches und gesundes Jahr 2022! Sicherlich hat die/der eine oder andere Vorsätze, oder? Und ein paar davon bis zum heutigen Tag vielleicht auch schon wieder gebrochen…
Mit guten Vorsätzen verhält es sich meiner Meinung nach ein bisschen wie mit, wenn auch das Thema ein völlig anderes ist, Body Positivity. Ich teile ja die Ansicht, dass man seine „Makel“ nicht lieben muss, sondern dass es reicht, sie zu akzeptieren. Und so sehe ich das auch mit den vermeintlich guten Vorsätzen. Natürlich kann man sich vornehmen, Verhaltensmuster mal aufzubrechen und manche Dinge mehr, weniger oder anders zu machen. Dabei finde ich es aber wichtig, realistisch zu bleiben. Nur weil ein neues Jahr beginnt, ist man ja nicht plötzlich ein vollkommen – die Betonung liegt auf vollkommen – neuer Mensch.
Um mal die vermutlich am meisten verbreiteten Vorsätze als Beispiele aufzugreifen: Sich als absoluter Sportmuffel plötzlich jeden Tag eine Stunde körperliche Betätigung vornehmen? Dann doch lieber ein erreichbareres Ziel, wie zum Beispiel täglich die Treppe statt den Aufzug zu nehmen und statt zwei Stationen mit der U-Bahn zu fahren, den Weg öfter mal zu Fuß zurückzulegen. Als Fast Food-Fan von heute auf morgen komplett auf eine pflanzenbasierte Ernährung umsteigen? Dann doch lieber für den Anfang einen Gemüsetag oder auch zwei pro Woche einplanen.
Sicherlich gibt es so manche Person, die die selbst gesetzten Ziele mit mehr Druck und klaren von 100 auf 0- oder 0 auf 100-Regeln besser umsetzen kann. Go for it! Wer aber nicht zu diesen Menschen zählt, hat doch sicherlich ein viel schöneres Jahr, wenn die eigenen Vorhaben auch eine reelle Chance auf Erfüllung haben!
Einer meiner wenigen Vorsätze ist es übrigens, nach zwei gescheiterten Versuchen im letzten Jahr in 2022 mit meinem Zwergspitz Rolf bei schönem Wetter irgendwo einen leeren Sandstrand am Meer zu finden, wo er frei toben und ich mich entspannt in die Sonne setzen kann. Falls also jemand Tipps hat…
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr Vorsätze? Und habt ihr sie bislang so umgesetzt, wie ihr es euch vorgenommen habt?
Eure Kristina